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14:17 Uhr, 14.05.2020

Ölmarkt: IEA sieht Anzeichen einer Erholung

Nachdem die Ölpreise am Morgen zunächst kaum verändert hatten, legten sie am Vormittag nach einer neuen Nachfrageprognose der Internationalen Energieagentur (IEA) zu.

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    Kursstand: 29,82300 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (Godmode-Trader.de) - Im Gegensatz zur OPEC sieht die Internationale Energieagentur IEA die Lage am Ölmarkt entspannter als noch im vergangenen Monat. Im aktuellen Report für Mai hob die Organisation ihre Nachfrageprognose sowohl für das zweite Quartal als auch für das Gesamtjahr 2020 leicht an, während das Ölkartell gestern in seinem Monatsbericht seine Projektionen nach unten revidierte. „Eine höher als erwartete Mobilität in den OECD-Ländern und die allmähliche Lockerung der Sperrmaßnahmen führten zu einer Aufwärtskorrektur der globalen Nachfrage von 3,2 Mio. Barrel pro Tag (bpd) für das zweite Quartal“, heißt es in dem heute Vormittag veröffentlichten Bericht der IEA. Die neue Prognose für das Gesamtjahr 2020 sieht einen Nachfragerückgang von (nur noch) 8,6 Mio. bpd (+0,7 Mio. bpd) vor. Ein Wiederaufleben von Covid-19 sei aber ein wesentlicher Risikofaktor für die Nachfrage, warnte die Organisation.

Das weltweite Ölangebot wird im Mai um „spektakuläre“ 12 Mio. bpd auf ein Neunjahrestief von 88 Mio. bpd zurückgehen, da das OPEC+-Förderabkommen in Kraft tritt und die Produktion auch in anderen Ländern zurückgeht“, schreibt die IEA weiter. In einigen OPEC-Ländern, z.B. Saudi-Arabien, Kuwait und den VAE, sei die Produktion im Mai gegenüber den Rekordhochs im April bereits zum jetzigen Zeitpunkt zurückgegangen. Die Lieferungen aus Ländern außerhalb des OPEC-Abkommens, allen voran die USA und Kanada, hätten sich im April bereits um 3 Mio. bpd im Vergleich zum Jahresanfang reduziert. Die IEA merkt hier an, dass viele US-Produzenten einen Teil ihrer Produktion aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt hätten.

OECD-Daten für März zeigen, dass die Industrievorräte um 68,2 Mio. Barrel auf 2.961 Mio. Barrel angestiegen sind. Die OECD-Lagerbestände lagen insgesamt 46,7 Mio. Barrel über dem Fünfjahresdurchschnitt und bieten aufgrund der schwachen Aussichten nun eine Bedarfsdeckung von 90 Tagen. Vorläufige Daten zufoge stiegen die US-Rohöllagerbestände im April um 53,7 Mio. Barrel an und die Rohöllagerbestände in Europa und Japan legten ebenfalls um 3,1 bzw. 3 Mio. Barrel zu. Die schwimmende Lagerung von Rohöl nahm im April um 9,9 auf 123,8 Mio. Barrel zu.

Die Ölpreise sind am Donnerstag nach der Veröffentlichung des IEA-Berichts deutlich gestiegen. Nachdem sie sich am Morgen zunächst kaum verändert hatten, legten sie am Vormittag zu. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent betrug gegen Mittag knapp 30 US-Dollar. Das waren ca. 0,8 Dollar mehr als am Mittwoch.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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