Fundamentale Nachricht
13:32 Uhr, 02.03.2020

Ölmarkt: Förderkürzungen - die Saudis ziehen es notfalls alleine durch

Die OPEC ist offenbar dazu bereit, die Produktion notfalls auch ohne Beteiligung Russlands stärker zu kürzen, wie am Markt zu vernehmen war. So könnte Saudi-Arabien anbieten, zu der vorgeschlagenen Kürzung von 600.000 Barrel täglich noch einmal 400.000 Barrel draufzupacken.

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    Kursstand: 50,38000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Nach dem fast schon unerbittlichen Einbruch der Ölpreise in der vergangenen Woche (die Sorte Brent verlor fast 14 Prozent!) hielt der Verkaufsdruck zu Wochenbeginn zunächst an. Zu Handelsbeginn erreichte der Brentpreis mit 48,40 Dollar den tiefsten Stand seit Juli 2017. Der Preis für Rohöl der US-Sorte WTI lag bei kapp über 45,27 Dollar. Zuletzt zeigte sich eine Stabilisierung, Brent konnte die Marke von 50 Dollar zurückerobern.

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Die Ausbreitung von Covid-19 hielt und hält die Marktteilnehmer sowohl an den Aktien- als auch an den Rohstoffmärkten in Atem. Mit Blick auf den Ölmarkt werden negative Auswirkungen auf das Wachstum der Ölnachfrage eingepreist. Trotz des aggressiven Ausverkaufs auf dem Markt hat sich die spekulative Positionierung im Falle von Brent im Laufe der vergangenen Woche allerdings kaum verändert.

Der jüngste Druck auf die Preise erhöht auch die Dringlichkeit, dass die OPEC+-Allianz bei ihrem Treffen gegen Ende dieser Woche entscheidende Signale aussendet und konkrete Schritte vereinbart. Zuletzt gab es noch starke Zweifel, ob sich die OPEC und mit ihre verbündeten Förderländer auf eine zusätzliche Kürzung ihrer bereits gedeckelten Produktion werden einigen können. „Die aktuellen Preisniveaus werden sogar die Russen ein wenig beunruhigen, da sie sich ihrem fiskalischen Break-Even-Niveau nähern“, stellten Analysten der ING Bank fest. Eine vorsichtige Kehrtwende lässt sich aus Aussagen von Präsident Wladimir Putin ableiten. Dieser betonte am Wochenende, Russland werde weiterhin mit der OPEC zusammenarbeiten.

Die Schlüsselfrage ist jedoch, welcher Kürzung die OPEC+ zustimmen wird. Auf dem Tisch liegt die Empfehlung des Technischen Komittees, die Ölproduktion um weitere 600.000 Barrel pro Tag zu reduzieren. Angesichts der jüngsten Entwicklungen auf der Nachfrageseite dürfte diese Drosselung laut Einschätzung der Commerzbank schon gar nicht mehr ausreichen, um den Markt zu stabilisieren.

Die OPEC ist aber offenbar auch dazu bereit, die Produktion notfalls auch ohne Beteiligung Russlands stärker zu kürzen, wie am Markt zu vernehmen war. „Um wie gewünscht eine zusätzliche Reduktion um 1 Mio. Barrel pro Tag zu erreichen, könnte Saudi-Arabien anbieten, zu der besagten gemeinsamen Kürzung noch einmal 400.000 Barrel draufzupacken, wenn sich die anderen Länder an ihre Zusagen halten“, schriebt Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch am Montag in einem Kommentar.

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  • BB Utz
    BB Utz

    Einfach die Ölquellen ganz abdrehen...😂. Schon geht der Preis durch die Decke

    15:40 Uhr, 02.03.2020

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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