Ölmarkt: Förderkürzungen - die Saudis ziehen es notfalls alleine durch
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- Brent Crude ÖlKursstand: 50,38000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Nach dem fast schon unerbittlichen Einbruch der Ölpreise in der vergangenen Woche (die Sorte Brent verlor fast 14 Prozent!) hielt der Verkaufsdruck zu Wochenbeginn zunächst an. Zu Handelsbeginn erreichte der Brentpreis mit 48,40 Dollar den tiefsten Stand seit Juli 2017. Der Preis für Rohöl der US-Sorte WTI lag bei kapp über 45,27 Dollar. Zuletzt zeigte sich eine Stabilisierung, Brent konnte die Marke von 50 Dollar zurückerobern.
Die Ausbreitung von Covid-19 hielt und hält die Marktteilnehmer sowohl an den Aktien- als auch an den Rohstoffmärkten in Atem. Mit Blick auf den Ölmarkt werden negative Auswirkungen auf das Wachstum der Ölnachfrage eingepreist. Trotz des aggressiven Ausverkaufs auf dem Markt hat sich die spekulative Positionierung im Falle von Brent im Laufe der vergangenen Woche allerdings kaum verändert.
Der jüngste Druck auf die Preise erhöht auch die Dringlichkeit, dass die OPEC+-Allianz bei ihrem Treffen gegen Ende dieser Woche entscheidende Signale aussendet und konkrete Schritte vereinbart. Zuletzt gab es noch starke Zweifel, ob sich die OPEC und mit ihre verbündeten Förderländer auf eine zusätzliche Kürzung ihrer bereits gedeckelten Produktion werden einigen können. „Die aktuellen Preisniveaus werden sogar die Russen ein wenig beunruhigen, da sie sich ihrem fiskalischen Break-Even-Niveau nähern“, stellten Analysten der ING Bank fest. Eine vorsichtige Kehrtwende lässt sich aus Aussagen von Präsident Wladimir Putin ableiten. Dieser betonte am Wochenende, Russland werde weiterhin mit der OPEC zusammenarbeiten.
Die Schlüsselfrage ist jedoch, welcher Kürzung die OPEC+ zustimmen wird. Auf dem Tisch liegt die Empfehlung des Technischen Komittees, die Ölproduktion um weitere 600.000 Barrel pro Tag zu reduzieren. Angesichts der jüngsten Entwicklungen auf der Nachfrageseite dürfte diese Drosselung laut Einschätzung der Commerzbank schon gar nicht mehr ausreichen, um den Markt zu stabilisieren.
Die OPEC ist aber offenbar auch dazu bereit, die Produktion notfalls auch ohne Beteiligung Russlands stärker zu kürzen, wie am Markt zu vernehmen war. „Um wie gewünscht eine zusätzliche Reduktion um 1 Mio. Barrel pro Tag zu erreichen, könnte Saudi-Arabien anbieten, zu der besagten gemeinsamen Kürzung noch einmal 400.000 Barrel draufzupacken, wenn sich die anderen Länder an ihre Zusagen halten“, schriebt Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch am Montag in einem Kommentar.
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Einfach die Ölquellen ganz abdrehen...😂. Schon geht der Preis durch die Decke