Ölmarkt: Chaos in Libyen
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- Brent Crude ÖlKursstand: 40,56100 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Nachdem erst am Wochenende damit begonnen wurde, die Produktion auf dem Sharara-Ölfeld in Libyen wieder in Gang zu bringen, wurde die Förderung Berichten zufolge nun bereits zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden wieder eingestellt. Offenbar hat eine bewaffnete Gruppe die Verantwortlichen vor Ort gezwungen, das Feld zu schließen und die Produktion erneut zu stoppen.
Das Sharara-Ölfeld ist mit einer Kapazität von 300.000 Barrel pro Tag das größte libysche Ölfeld. Die dortige National Oil Corporation hatte geplant, die Fördermenge des Feldes innerhalb von 90 Tagen wieder auf das alte Niveau zurückzuführen. Die jüngsten Entwicklungen lassen jedoch den Schluss zu, dass der laufende Bürgerkrieg in dem Land keine stabile Ölförderung zulässt.
Der gestrige API-Bericht zeigte einen massiven Anstieg der Rohölvorräte in den USA um 8,42 Mio. Barrel in der letzten Woche. Der Markt hatte dagegen mit einen Rückgang der Lagerbestände um 1,85 Mio. Barrel gerechnet. Am WTI-Verteilungszentrum Cushing kam es dagegen zu einem weiteren Lagerabbau um 2,29 Mio. Barrel. Auf der Produktseite sanken die Benzinvorräte laut API um 2,91 Mio. Barrel, während die Bestände an Destillat-Heizöl um 4,27 Mio. Barrel stiegen. Sollte der wöchentliche Lagerbericht des US-Energieministeriums heute einen Anstieg der Destillatvorräte anzeigen, wäre dies der zehnte Wochenanstieg in Folge. Die Destillatvorräte in den USA haben bereits den höchsten Stand seit 2010 erreicht. Ohnehin sind die Bestände an Mitteldestillaten in den meisten Regionen der Welt derzeit ziemlich hoch, was die Mitteldestillat-Cracks in naher Zukunft begrenzt.
Schließlich veröffentlichte die EIA gestern ihren Kurzfristausblick. Sie rechnet nun damit, dass die US-Ölproduktion von 11,4 Mio. im Mai auf 10,6 Mio. Barrel täglich im März 2021 fallen wird. Die Prognose für die Ölförderung im Jahr 2020 wurde auf 11,57 Mio. von 11,69 Mio. Barrel täglich nach unten korrigiert. Die EIA revidierte auch ihre Schätzung für 2021 von 10,9 Mio. auf 10,84 Mio. Barrel täglich. Der anhaltende Produktionsrückgang korrespondiert mit den sinkenden Bohraktivitäten. Die Zahl der aktiven Rigs ist seit Mitte März um 70 Prozent gesunken.
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