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16:17 Uhr, 20.12.2018

Öl-Preisverfall: OPEC+ muss Förderdrosselung verdoppeln

Die mutige Strategie der OPEC zur Wiederbelebung der Ölmärkte erwies sich im vergangenen Jahr als überraschender Erfolg, aber die Fortsetzung, die sich das Kartell für 2019 vorgestellt hat, scheint nicht von Erfolg gekrönt zu sein.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 56,300 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York (Godmode-Trader.de) - Der Ölpreis ist in den zwei Wochen seit der Ankündigung der OPEC und ihrer Verbündeten, die Produktion zu drosseln, um einem drohenden Angebotsüberschuss auf dem Weltmarkt zuvorzukommen, drastisch gesunken. Von den Rohstoffanalysten der Wall Street bis hin zur russischen Zentralbank wächst die Spekulation, dass die boomende US-Schieferproduktion und die schüttehrliche Nachfrage die Bemühungen der OPEC+-Allianz vereiteln könnten.

Die jüngsten Aktionen der Gruppe unterstreichen diese Besorgnis. Der saudische Energieminister Khalid Al-Falih sagte am Mittwoch, er sei sicher, dass die vereinbarte Frist von sechs Monaten der Förderbeschränkungen verlängert werde. Am Freitag wird die OPEC den Märkten mehr Klarheit schaffen, indem sie eine Liste der von jedem Land vereinbarten Reduzierungen veröffentlicht, berichtete Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. „Die Sorge ist, dass selbst wenn die OPEC+ diese Kürzungen fest umsetzt, es immer noch nicht genug sein könnte“, sagte Mike Wittner, Leiter der Ölmarktforschung bei Societe Generale in New York zu Bloomberg.

Rohöl wird gegenwärtig auf dem niedrigsten Stand seit über einem Jahr gehandelt, obwohl sich die OPEC und ihre Verbündeten verpflichtet haben, ab Januar sechs Monate lang täglich 1,2 Millionen Barrel Öl vom Markt zu nehmen. Die eigenen Daten der Gruppe geben einen Hinweis darauf, warum dies den Preisverfall nicht zu stoppen vermag

Während die beschlossene Kürzungsvereinbarung Angebot und Nachfrage in der ersten Jahreshälfte 2019 in etwa ausgleichen sollte, wird die Allianz in der zweiten Jahreshälfte weniger Rohöl benötigen, da die Nachfrage der Weltwirtschaft nachlassen und die US-Schieferproduzenten weiterhin Rekorde brechen dürfte. „Bis zum vierten Quartal müsste die Koalition OPEC+ ihre geplante Kürzung der Fördermenge fast verdoppeln, nur um die Märkte im Gleichgewicht zu halten“, prognostizierte Bloomberg.

Die Rohöl-Futures der Sorte Brent sind seit der Zusammenkunft der OPEC und ihrer Partner am 7. Dezember um mehr als 10 Prozent gesunken und wurden heute zeitweise unter 55 US-Dollar pro Barrel gehandelt. In den zwei Wochen nach der ersten gemeinsamen Kürzung im November 2016 stiegen die Preise dagegen um rund 20 Prozent.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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