Öl: Läuft es wieder wie 2008?
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Eigentlich deutet nichts darauf hin, dass es dieses Mal anders sein sollte – bis auf ein kleines, aber wichtiges Detail. Investoren haben den Trend früh erkannt und springen auf den Zug auf. Das war möglicherweise zu früh, um eine Marktbereinigung zuzulassen. Seit Ende 2014 fließt effektiv Geld wieder in den Ölsektor, obwohl die Preise sich erst sehr vorsichtig stabilisieren. Kapital fließt dabei nicht nur von Anlegern in Aktien, sondern auch in Anleihen. Banken machen ebenfalls keine Anstalten den Kapitalhahn zuzudrehen.
Der Ölsektor kann sich weiterhin finanzieren. Das verhindert, dass wenig ertragreiche Quellen stillgelegt werden. Ebenso wäre es wünschenswert, wenn mehr Unternehmen ganz verschwinden würden. Aktionären schmeckt das natürlich nicht, wenn sie gerade von einem solchen Unternehmen Aktien halten. Dem Gesamtmarkt würde es hingegen helfen.
Ohne Kapitalabfluss ist nicht davon auszugehen, dass das Ölangebot bald sinkt. Dem Daten und Research Unternehmen Dealogic zufolge haben US Ölexplorations- und Produktionsunternehmen bereits 62 Mrd. USD an Kapital eingesammelt. Dabei handelt es sich nur um die Ausgabe von Aktien, also Eigenkapital. Wie viele Milliarden durch Fremdkapital noch dazu gekommen ist, ist unklar. Viele Unternehmen nutzen das frische Geld, um fällige Schulden zurückzuzahlen und den Betrieb aufrecht zu erhalten. Von Kapazitätsreduktion ist da noch keine Spur.
Zugegeben, das Übernahmekarussell beginnt sich zu drehen. Einige Unternehmen, wie Whiting Petroleum, wollen sich selbst verkaufen. Alles in allem sieht es nach einer Konsolidierung aus, aber nicht nach einer Marktbereinigung mit zurückgehender Produktionskapazität. Die geringeren Ausgaben der großen Ölfirmen für bestehende und neue Projekte machen sich dieses Jahr auf der Angebotsseite noch nicht bemerkbar. Das dürfte frühestens 2016 der Fall sein.
Es kann gut sein, dass Investoren den Ölunternehmen zu früh wieder das Geld hinterherschmeißen. Grundsätzlich ist es ja ein guter Rat zu kaufen, wenn sonst keiner kaufen will. Das Problem ist dabei derzeit, dass viele kaufen wollen. Banken sind zudem sehr entspannt und haben auch kein Interesse daran den Geldhahn zuzudrehen. Sie wollen keine Ölfelder übernehmen, weil ein Unternehmen seinen Kredit nicht mehr bezahlen kann. Stattdessen arbeiten sie lieben mit den Firmen an einer Brückenfinanzierung.
Der Kupon für die Anleihe ist hoch und beträgt 10,5%. Die Anleihe läuft aber bis 2022. Bedenkt man, dass Peabody derzeit über 700 Mio. pro Jahr verbrennt, hält die Firme niemals so lange durch. Dafür müssten die Preise drastisch steigen. Das ist nicht in Sicht. Chinas Kohleverbrauch ist unlängst das erste Mal seit Jahrzehnten etwas zurückgegangen. Es besteht auf dem Weltmarkt ein großes Überangebot an Kohle. Das erinnert fast ein wenig an die Situation auf dem Ölmarkt. Insofern ist es diesmal doch ein klein wenig anders. Bis der Markt das merkt, kann der Ölpreis aber auch schon wieder bei 65 USD stehen.
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Naja, der Januarboden bei 48$ sieht gut aus, ist aber alles noch zu frisch, bin dabei und warte mal ab, was der Kurs mir beibringt.
Was nur leider daran hängt und welche Auswirkungen das hat, zeigt sich schon.
Vor unrentablen Ölfeldern müsste sich erst Palmöl aussortieren.
E.ON schreibt den größten Verlust eines dt. Versorgers, das war vorab klar nur wird das noch einige Verwerfungen und Umbauten bringen.
Denke damit werden kleinere Energieversorger platt gemacht, viele innovative Energiekonzepte landen wieder in der Schublade. Von der Seite aus betrachtet wären Preise zwischen 65-75 USD für alle besser, außer an der Tankstelle