Kommentar
06:27 Uhr, 27.03.2015

Öl: Ist das jetzt ein Boden?

Die Eskalation im Jemen lässt die Ölpreise kräftig steigen. Die Tiefs rücken wieder in größere Entfernung. Der endgültige Boden?

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  • WTI Öl
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Wenn man in den vergangenen Jahren eines gelernt hat, dann sicherlich, dass Krieg den Ölpreis nur kurz- bis mittelfristig beeinflusst. In Libyen eskaliert die Lage regelmäßig, die Exporte kommen fast ganz zum Erliegen. Der Ölpreis reagiert darauf schnell und heftig. Die Dauer des Anstiegs ist allerdings begrenzt. Selten halten die Zugewinne länger als mehrere Tage.

Das wird höchstwahrscheinlich auch dieses Mal so sein. Die Lage ist natürlich brenzlig, keine Frage. Noch ist der Seeweg am Jemen vorbei nutzbar und Saudi Arabien wird dafür sorgen, dass es auch so bleibt. Der heutige Anstieg und auch die Zugewinne der letzten Tage sind daher als temporär einzustufen. Es ist eine Reaktion auf Geschehnisse, von denen keiner ganz genau weiß, was er davon halten soll. In wenigen Tagen sollte sich herausstellen, dass der drohende Krieg die Versorgung mit Öl nicht beeinträchtigen wird. Die Preise werden dann wieder nachgeben. An dem Überangebot hat sich ja nichts geändert.

Die kommenden Tage werden wohl wieder etwas volatiler. Auf Sicht einer Woche können die Preise weiter steigen. Danach werden andere Faktoren wieder stärker in den Vordergrund rücken, die den Preis wieder nach unten drücken werden. Neue Tiefs sind unter den aktuellen Umständen nicht zu befürchten. Hier bleibe ich bei meiner Aussage, dass wir in der Bodenbildung sind. Seit Februar ist diese Einschätzung unverändert. Neue Tiefs sollte es nicht mehr geben. Das traf fast zu. Mitte März kam es beim April Future intraday zu einem neuen Tief. Insgesamt hielt die Unterstützung bei 44 USD aber.

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Die Ähnlichkeiten zu 2008 hatte ich mehrfach erwähnt. Überlagert man den Kursverlauf aus 2008 mit dem aktuellen Kursverlauf, dann sind sie relativ ähnlich. Der Beginn des Kursrutsches war verschieden, der Verlauf danach allerdings ziemlich parallel. Es könnte, wenn sich die aktuelle Lage wieder beruhigt, im April noch einmal Richtung 44 USD gehen. Danach sollte die Bodenbildung abgeschlossen sein. Persönlich halte ich das für wahrscheinlich. Den Abschluss der Bodenbildung auszurufen ist verfrüht.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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