ÖL: Bahnbrechender Durchbruch?
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Erwähnte Instrumente
- Brent Crude ÖlKursstand: 47,845 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Brent Crude Öl - WKN: 967740 - ISIN: XC0009677409 - Kurs: 47,845 $/Barrel (Commerzbank CFD)
Ob G7 oder G20 Gipfel, immer werden wichtige Dinge besprochen. Beschlossen wird freilich wenig. Dazu ist man sich einfach nicht einig genug. Positionen verändern sich selten. Für gewöhnlich werden bekannte Meinungen ausgetauscht und mehr Zusammenarbeit beteuert - auf allen Ebenen und allen Gebieten. Praktisch geschieht wenig. Das letzte Mal, als die G20 wirklich Handlungsfähigkeit bewiesen, ist Jahre her. Mitten in der Finanzkrise rotteten sie sich zusammen, um global für Impulse für die Wirtschaft zu sorgen. Seitdem ist nicht mehr viel passiert.
So kommt es fast nicht überraschend, dass Saudi-Arabien bahnbrechende Neuigkeiten ankündigt, dann aber nicht liefert. Die Neuigkeiten wurden als signifikant und wichtig angekündigt. Der Markt war entsprechend aufgeregt. Der Ölpreis stieg zeitweise um knapp 6 %. Als die Katze dann aus dem Sack war, gab der Ölpreis den Großteil der Gewinne wieder ab.
Die Ankündigung war weder bahnbrechend und signifikant, noch war sie wichtig. Russland und Saudi-Arabien, die einzigen großen Ölexporteure unter den G20 Ländern, unterzeichneten lediglich eine Vereinbarung, derer nach sie kooperieren wollen. Was genau das heißen soll bleibt unklar.
Eine Begrenzung oder Kürzung der Förderung ist dem gemeinsamen Statement nach denkbar, aber nicht in naher Zukunft zu erwarten. Man habe noch ausreichend Zeit sich darüber Gedanken zu machen. Außerdem gebe es keinen Grund nun rasch zu handeln.
Mit anderen Worten: das inoffizielle Treffen der OPEC Länder in diesem Monat wird zu keinem Ergebnis führen. Wenn Saudi-Arabien lediglich eine Zusammenarbeit in Form einer Arbeitsgruppe ankündigen, um potentiell irgendwann in der Zukunft gemeinsam steuernd auf dem Ölmarkt einzugreifen, dann ist das bestenfalls wenig beeindruckend.
Immerhin, die Ankündigung ist nicht vollkommen irrelevant. Es wäre das erste Mal seit über 15 Jahren, dass die OPEC zusammen mit Russland an einem Strang ziehen würde. Eine Kooperation bzw. eine gemeinsame Strategie der beiden Gruppen kann theoretisch großen Einfluss haben. Die OPEC alleine hat einen Anteil an der weltweiten Förderung von gut einem Drittel. Mit Russland zusammen kommt der Verbund auf 50 % der Produktion.
Kurzfristig gesehen war die heutige Ankündigung dennoch mehr als ernüchternd. Vladimir Putin hatte in der vergangenen Woche fleißig Blumen gestreut und Saudi-Arabien in den höchsten Tönen gelobt. Gleichzeitig äußerte Putin Verständnis dafür, dass der Iran seine Produktion noch nicht wieder deckeln will, solange das Produktionsniveau aus der Zeit vor den Sanktionen nicht wieder erreicht ist. Trotzdem, so ließ Putin vermelden, sei eine Förderbegrenzung wünschenswert und für alle vorteilhaft. Seine Ausführungen haben anscheinend nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. Immerhin: Es gibt jetzt wenigstens eine Arbeitsgruppe.
Clemens Schmale
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