Ökonomen: Deutsche Industrie fährt weiter "volle Kraft voraus"
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Bonn/ Frankfurt (BoerseGo.de) - In den deutschen Werkshallen brummt und klopft, zischt und kocht es wieder. In den ersten sechs Monaten 2010 ist die Industrie hierzulande vielfach wieder dort angekommen, wo sie schon vor der großen Wirtschaftskrise stand –an der Kapazitätsgrenze. Wie der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik am Donnerstag mitteilte, ist die deutsche Industrie im Juli noch dynamischer gewachsen. Der saisonbereinigte Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) kletterte gegenüber dem Vormonat um 2,8 Zähler auf 61,2 Punkte. Das ist der zweithöchste Wert seit Umfragebeginn im April 1996.
Und wenn es nach den führenden Analystenhäuser geht, wird der Order-Boom auch erst einmal auf diesem Niveau weiterfahren. Im Vergleich zu ihrem Tiefpunkt im Februar vergangenen Jahres sind die Auftragseingänge in der deutschen Industrie inzwischen um rund 39 Prozent angestiegen liegen auf Jahressicht (für Monat Juni) 24,6 Prozent über dem Niveau von 2009 – womit der verarbeitende Sektor die Krise weitgehend hinter sich gelassen haben dürfte. Die Auftragseingänge im zweiten Quartal liegen 7,6 Prozent über denen des Vorquartals. Die Gründe für die Auftragsflut sind verschiedentlich:
Nach Einschätzung der Postbank verleiht die florierende Auslandsnachfrage den Industrieaufträgen in Deutschland stetig neuen Schub. Insgesamt untermauerten die Daten, dass der Aufschwung in der deutschen Industrie anhalte, heißt es dazu in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Bankhauses. Dies habe sich auch bereits an den deutlich gebesserten Geschäftsklimaindikatoren ablesen lassen. Das Auftragspolster dürfte für gute Produktionszahlen über die nächsten Monate sorgen.
Auch die Experten der NordLB sind sich darin einig, dass die Industrie mit Vollgas durch den Sommer reiten wird. Das Auftragsplus im Juni sei eine erneute Bestätigung für einen äußerst kräftigen Aufschwung im Frühjahr und eine gute Vorgabe für das dritte Quartal, heißt einer aktuellen Studie des Bankhauses. Der Meinung schließen sich die Analysten der Commerzbank an. Die Industrie dürfte ihre Produktion auch im dritten Quartal deutlich ausweiten. Die Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft im Gesamten von 2,5 Prozent untermauerte die Commerzbank nochmals.
Als einziges Haar in der Suppe lasse sich die zuletzt verlangsamte Gangart bei den Aufträgen für Vorleistungsgüter nennen, sagen die Postbank-Analysten. Diese könnte ein Hinweis auf eine leicht nachlassende Auftragsdynamik sein.
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