Nvidia trotz guter Zahlen unter Abgabedruck -----------------------
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Anleger monieren Nvidias Ausblick
Gestern Abend waren alle Blicke auf Nvidia gerichtet. Der US-Chipgigant, dessen Gewicht im S&P 500 bereits 8 % beträgt, veröffentlichte Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal. Die Erwartungen waren hoch, und der Chipdesigner konnte liefern. Umsatz und Gewinn übertrafen die Schätzungen, wobei im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von satten 56% bzw. 59 % zu Buche stand. Wermutstropfen aus Sicht der Anleger: geringfügig verfehlte Umsatzerwartungen im so wichtigen Geschäft mit Datenzentren (88 % Anteil am Gesamtumsatz), sowie ein nur im Rahmen liegender Ausblick. Die Aktie gab nachbörslich um rund 2 % nach. Unklar bleibt die Lage beim heiklen Thema Chipverkäufe nach China. Zu der von Präsident Trump Ende Juli verkündeten Vereinbarung etwaiger Exportgenehmigungen für die betroffenen H20-Chips (inklusive Exportabgabe in Höhe von 15 %) sind laut Management noch nicht alle rechtlichen und politischen Fragen geklärt. Der Konzern rechnet daher im laufenden Quartal mit keinen Umsätzen in diesem Bereich.
Da geht die Post (nicht) ab
Verunsicherung herrscht derzeit auch im internationalen Postverkehr. Seit US-Präsident Trump vor einem Monat überraschend das Ende der bisher geltenden Zollbefreiung für Warensendungen mit geringem Wert auf den morgigen Freitag vorzog (mit Ausnahme Chinas sollte die Befreiung ursprünglich erst 2027 abgeschafft werden), stellten bereits über 30 Postunternehmen weltweit den Paketversand in die USA überwiegend ein. Der bei der UNO angesiedelte Weltpostverein, zuständig für die Koordinierung des globalen Postverkehrs, warnte gestern, dass es derzeit vielen der 192 Mitglieder nicht möglich sei, die neuen Regelungen umzusetzen. Neben der kurzen Frist stellen unklare Vorgaben aus den USA zu Dokumentation und Zolleintreibung ein Problem dar. Die UN-Organisation arbeite eng mit US-Behörden zusammen, um die Unklarheiten zu adressieren und eine rasche Wiederaufnahme des Paketversands zu ermöglichen. Während dem US-Einzelhandel v.a. die Billigkonkurrenz aus China ein Dorn im Auge ist, hat die nunmehrige US-Entscheidung gemessen am Warenwert eher Symbolcharakter. Gerade einmal 2% der US-Gesamtimporte im vergangenen Jahr waren auf solche Warensendungen zurückzuführen.
Chinas Rohstoffdominanz im Blick
Von zweifellos größerem Wert im internationalen Wirtschaftsverkehr ist der Rohstoffhandel. Chinas monopolähnliche Stellung bei der Weiterverarbeitung dieser ist zwar schon länger bekannt, aber in ungewöhnlich deutlichen Worten äußerte sich gestern der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA) zu dem Thema. Er mahnte eine stärkere Diversifizierung an und verwies auf die Risiken, die mit der hohen Abhängigkeit von nur einem Land einhergehen. Explizit erwähnte er dabei neben Umwelt- auch politische Risiken, welche die Versorgungssicherheit beeinträchtigen könnten. Mit diesem Ziel ist auch der japanische Außenminister Takeshi Iwaya gerade in Zentralasien unterwegs. Bei seiner Auslandsreise, die alle Länder der Region umfasst, geht es vor allem um eine engere Kooperation bei Industrieprojekten und der Minenexploration. Jedoch buhlt nicht nur Japan um die Gunst der Region. Im April hielt die EU ihr erstes Gipfeltreffen mit Vertretern der fünf Staaten ab. Im Juni war Chinas Präsident Xi zu Besuch in Kasachstan. Und zu Russland unterhalten die Staaten traditionell enge Beziehungen.
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