Nordkorea-Konflikt droht sich wieder zu verschärfen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Pjongjang/ Seoul/ Washington (Godmode-Trader.de) - Das nordkoreanische Regime hat damit gedroht, den für den 12. Juni geplanten Gipfel zwischen Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump platzen zu lassen. Pjöngjang fühlt sich von den USA und dem Nachbarn Südkorea gegängelt. Man habe kein Interesse an dem Treffen, falls es auf einseitigen Forderungen der USA nach einer nordkoreanischen Abkehr von Atomwaffen beruhe, so ein Regierungsvertreter. Seine Administration sei auch nicht bereit, das Arsenal im Gegenzug für Wirtschaftshilfen aufzugeben. Zuvor waren auch die gemeinsamen Militärmanöver der USA und Südkoreas kritisiert worden. Diese stellten eine Provokation dar, hieß es.
Nordkoreas Vize-Außenminister Kim Kye Gwan wurde deutlicher: Er warf Washington vor, sein Land in eine Ecke treiben zu wollen, um es zu einem einseitigen Verzicht auf Atomwaffen zu zwingen. In diesem Fall werde Nordkorea keine andere Wahl haben, „als das Zustandekommen des nordkoreanisch-amerikanischen Gipfels zu überdenken", wurde Kim Kye Gwan von Staatsmedien zitiert. Wenn die Regierung von US-Präsident Trump dagegen den Gipfel mit ehrlichen Absichten plane, wolle sein Land angemessen reagieren.
Das Regime reagiert offenbar auf Äußerungen des Nationalen Sicherheitsberaters John Bolton. Dieser schlug vor, dass Nordkorea bei der atomaren Abrüstung dem „Modell Libyen“ folgen könne. Es sei „vollkommen absurd, die Volksrepublik, einen Atomwaffenstaat, mit Libyen zu vergleichen, das auf einer anfänglichen Stufe zu einer Atommacht stand“, wurde Machthaber Kim zitiert. Die USA verlangen von Nordkorea einen vollständigen und unumkehrbaren Abbau seines Atomprogramms.
Es droht nun ein schwerer Rückschlag im jüngsten Entspannungsprozess mit Nordkorea. Hochrangige Versöhnungsgespräche mit Südkorea, die für heute im Grenzort Panmunjom geplant waren, wurden bereits gecancelt. Die südkoreanische Regierung nannte die Absage des Treffens von Kim Jong Un mit dem südkoreanischen Präsidenten „bedauerlich“. Dies sei nicht im Geiste der Vereinbarungen, die die beiden bei ihrem letzten historischen Treffen erreicht hätten. Die Regelung Seoul rief den Norden auf, so früh wie möglich Gespräche zu führen, die „dem Frieden und Wohlstand auf der koreanischen Halbinsel“ dienten.
Auch Peking hat sich nun in die Debatte eingeschaltet und Nordkorea und die USA dazu aufgerufen, die Chance auf Frieden nicht zu gefährden. Beide Staaten sollten „sich auf halben Wege treffen, sich mit Freundlichkeit und Aufrichtigkeit begegnen und günstige Bedingungen für das Treffen der Führer beider Länder schaffen“, sagte Chinas Außenamtssprecher Lu Kang. Es seien aktive Bemühungen notwendig, um die Denuklearisierung und langfristigen Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu erreichen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.