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14:18 Uhr, 22.09.2020

Noch glaubt der Ölmarkt an eine handlungswillige OPEC

Libyen will seine Ölproduktion in den kommenden Tagen auf gut 300 Tsd. Barrel pro Tag verdreifachen. Mit der Rückkehr der libyschen Ölexporte gerät die OPEC+ unter Zugzwang, dieses zusätzliche Angebot durch entsprechende Kürzungen anderswo auszugleichen, kommentierte die Commerzbank.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 41,57800 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London (Godmode-Trader.de) - Der Ölpreise konnte sich im Laufe der letzten Woche erholen, allerdings nahm die Dynamik gegen Ende der Woche und zu Wochenbeginn schon wieder nach. Schauen wir auf den Verlauf der Sorte Brent, die bis Mitte vergangener Woche auf 43,77 Dollar/Barrel in der Spitze stieg. Der Wochenschlusskurs lag aber schon wieder unter 43,00 Dollar und am gestrigen Montag ging es weiter sukzessive hinab bis auf 41,27 Dollar/Barrel.

Es überrascht wenig, dass Finanzspekulanten ihren Teil zum Preisgeschehen beigetragen haben. So verkauften diese im Laufe der Woche zum 11. September, als Brent unter der Marke von 40 Dollar/Barrel gehandelt wurde, unterm Strich 39.875 Kontrakte. Im Ergebnis wurden per vergangenen Dienstag nur noch Netto-Longpositionen im Umfang von 81.292 Kontrakten gehalten. Das ist die niedrigste Position, die Spekulanten seit Ende März innehatten, und lässt vermuten, dass weitere spekulative Verkäufe zunächst begrenzt sein sollten.

Am Ölmarkt könnte es wieder zu einem höheren Angebot kommen, da libysche Öllieferungen im Umfang von 300.000 Barrel pro Tag wieder aufgenommen werden sollen. Am Samstag teilte die National Oil Corporation Libyens mit, dass sie die Force Majeure (Höhere Gewalt) in Häfen und Raffinerien, die sie für sicher hält, aufheben werde. Diese Ankündigung erfolgte, nachdem Kommandant Khalifa Haftar im Osten des Landes erklärt hat, er werde die seit acht Monaten bestehende Exportblockade aufheben, die die libysche Produktion fast zum Erliegen gebracht hatte.

Anderen Berichten zufolge ist auch der Betrieb auf Libyens größtem Ölfeld, Sharara, wieder hochgefahren worden. Laut Meldung von Reuters Eikon wird schon in Kürze ein Tanker mit einer Kapazität von 1 Mio. Barrel den libyschen Hafen al-Hariga erreichen. „Weiterhin befindet sich der globale Ölmarkt in einem fragilen Zustand, da sich die Nachfrage langsamer als erwartet erholt, so dass jedes zusätzliche Angebot die Bemühungen der OPEC+, den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, erschweren wird“, kommentierten Analysten der ING.

Brent Crude Öl
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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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