Nobelpreis für Forschung über irrationales Anlegerverhalten
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Brüssel (GodmodeTrader.de) - Der an der Universität von Chicago lehrende US-Wissenschaftler Richard Thaler ist am 9. Oktober mit dem Wirtschaftsnobelpreis für seinen Beitrag zur Verhaltensökonomik ausgezeichnet worden. Im Zentrum seiner Arbeit stehen psychologische Faktoren, die hinter wirtschaftlichen und finanziellen Entscheidungen stehen, wie Degroof Petercam in einer aktuellen Pressemeldung schreibt.
Der Forscher habe gezeigt, dass begrenzte Rationalität, soziale Präferenzen und ein Mangel an Selbstbeherrschung systematisch Entscheidungen und Marktergebnisse beeinflussen, heißt es unter Berufung auf die Begründung der Jury weiter.
„Während die Wirtschaftswissenschaften lange Zeit das Bild des rationalen, rein nutzenmaximierenden Verbrauchers zeichneten, hat der 72-jährige „Pionier der Verhaltensökonomie“ in seinen langjährigen Untersuchungen nachgewiesen, dass sich der Mensch – wie in anderen Lebensbereichen – auch bei wirtschaftlichen Fragen und der Geldanlage sehr stark von seinen Emotionen leiten lässt und weit weniger rational ist, als dies lange angenommen wurde“, so Degroof Petercam.
Wie bei wirtschaftlichen Entscheidungen, zum Beispiel dem Kauf eines Autos, träfen Menschen an den Finanzmärkten regelmäßig irrationale Entscheidungen. Fehlentscheidungen und Herdenverhalten führten so zu abweichenden Tendenzen zur Theorie des rational handelnden Menschen. Denn in der Realität neigten Anleger bei negativen wie auch positiven Nachrichten und Ereignissen an den Märkten zu emotionalen Übertreibungen. In der Folge entstünden Fehlbewertungen – sei es, dass einzelne Aktien übertrieben abgestraft oder übertrieben gefeiert würden, heißt es weiter.
„Mithilfe der Behavioral Finance lassen sich immer wiederkehrende Anlegerfehler analysieren. Ein Investmentansatz, der sich von menschlichen Emotionen frei macht, kann die Preisanomalien, die sich durch fehlerhaftes Anlegerverhalten ergeben, gezielt nutzen“, sagt Philippe Denef, Lead Portfolio-Manager Quantitative Strategies bei Degroof Petercam Asset Management (DPAM). „Chancen ergeben sich immer wieder dadurch, dass die Bewertungen an den Finanzmärkten in der Regel zu ihren Mittelwerten zurückkehren. Das heißt, die Kurse von Börsenlieblingen fallen nach einiger Zeit wieder, genauso wie die Kurse von ‚Fallen Angels‘ in der Regel auch wieder steigen“, so der Experte.
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