Analyse
07:22 Uhr, 22.03.2024

NIKE erholt sich nur langsam

Was für ein Paukenschlag! Nach über 70 Jahren löst Nike ab 2027 Adidas beim DFB-Team als Ausrüster ab.

Erwähnte Instrumente

  • NIKE Inc.
    ISIN: US6541061031Kopiert
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  • NIKE Inc. - WKN: 866993 - ISIN: US6541061031 - Kurs: 100,820 $ (NYSE)

Laut Angaben des Handelsblatts soll Nike künftig 100 Mio. EUR oder mehr pro Jahr auf den Tisch legen, um den lukrativen Vertrag zu übernehmen. Bei Adidas waren es rund 50 Mio. EUR pro Jahr. Verwunderlich: Scheinbar wurde Adidas von diesem ganzen Spektakel sogar überrascht. Es wird hier sicherlich noch einige Enthüllungen dazu geben, wie so oft beim DFB. Doch kommen wir zu Nike und dessen Zahlen. Im dritten Geschäftsquartal 2024 hat Nike mit 12,4 Mrd. USD leicht mehr Umsatz erzielt als erwartet. Das bereinigte Ergebnis pro Aktie lag mit 0,77 USD ein wenig unter den Schätzungen. Hier wurden zusätzlich 0,21 USD an Restrukturierungsaufwendungen verbucht.

Kaum Wachstum zu verzeichnen

Die Umsätze im Direktgeschäft sind auf währungsbereinigter Basis minimal auf 5,4 Mrd. USD angestiegen, während das Wholesalegeschäft ein Plus von 3 % beisteuerte. Die Bruttomarge hat sich um 150 Basispunkte auf 44,8 % verbessert. Insgesamt kommt Nike nur langsam mit seiner geschäftlichen Erholung und der Neuaufstellung voran.

„Wir führen die notwendigen Anpassungen durch, um Nike für das nächste Kapitel des Wachstums aufzustellen“, sagt John Donahoe, CEO von Nike. „Unsere Teams sind auf das fokussiert, was wichtig ist, und wie wir am schnellsten auf einen starken Wachstumspfad zurückfinden. Wir sind dabei, eine schnellere und effizientere Nike zu bauen, um den Einfluss des nächsten Innovationszyklus voll auszunutzen“, ergänzte CFO Matthew Friend.

Den Lagerbestand konnte Nike weiter erfolgreich abbauen auf jetzt 7,7 Mrd. USD oder 13 % weniger als noch im Vorjahr. Nike kauft weiter Aktien zurück und zahlt steigende Dividenden. Im Investoren-Call versucht Donahoe, gute Laune zu verbreiten und weist auf die starke Pipeline rund um die Air-Produkte hin. Air sei eine Multimilliardenplattform mit weiter großem Potenzial. Es beginne eine neue Ära der Innovation bei Nike.

Zum Thema DFB und deutscher Fußball merkt Donahoe an, dass Nike niemand schlagen könne, wenn alle zusammenarbeiten, und man sich privilegiert fühlt, die Kooperation 2027 zu beginnen. Friend verweist ebenfalls auf den beginnenden neuen Produktzyklus und das große Potenzial in den kommenden Jahren. Im kommenden Geschäftsjahr 2025, welches am 1. Juni startet, sollten Investoren aber gerade im ersten Halbjahr nicht zu viel erwarten. Das Management verweist vor allem auf die zweite Jahreshälfte, die dann die große Wende bringen soll.

Fazit: Die Nike-Aktie reagiert auf die Zahlen mit deutlichen Schwankungen. Im Grunde liefert Nike nichts Beachtliches. Das Unternehmen ist bemüht, die Story zu verkaufen. Wenn Nike auf den Wachstumspfad zurückkehrt, besteht großes Potenzial. Adidas beim DFB-Team zu schlagen, war sicherlich auch in Amerika ein Paukenschlag. Anleger sollten allenfalls in Tranchen bei Nike einsteigen. Die Aktie ist aktuell noch kein Selbstläufer.

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Jahr 2023 2024e* 2025e*
Umsatz in Mrd. USD 51,22 51,80 54,74
Ergebnis je Aktie in USD 3,59 4,19 4,77
KGV 28 24 21
Dividende je Aktie in USD 1,33 1,42 1,55
Dividendenrendite 1,30% 1,39% 1,52%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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  • WollyCGN
    WollyCGN

    Macht ja auch Sinn bei der schwächelnden deutschen Wirtschaft eine Partnerschaft mit einem US Unternehmen einzugehen. Und wenn Trump Präsident wird gibt es noch Strafzölle auf adidas und Puma.

    10:15 Uhr, 22.03.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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