Nigeria und das Kakao-Problem
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New York (Godmode-Trader.de) - Nigeria - eigentlich bekannt für seine riesigen Erdölreserven. Doch das Land ist auch der weltweit fünftgrößte Produzent von Kakaobohnen. Nur - auch die Schattenwirtschaft ist groß und mächtig. Um sicherzustellen, dass die Exporterlöse wieder in das Land zurückfließen, hat die Zentralbank nun erhöhte formale Forderungen erlassen. Mit der Folge, das die Ausfuhren ins Stocken geraten sind und dem Weltmarkt fehlen.
Etwa 100.000 Tonnen sind in den Häfen eingeschlossen, und weitere 100.000 Tonnen einer Vielzahl von Agrarrohstoffen befinden sich in Lagerhäusern im ganzen Land, sagte Pius Ayodele, Präsident der Cocoa Exporters Association of Nigeria, der Nachrichtenagentur Bloomberg. Es dauere jetzt durchschnittlich 40 statt sieben Tage, um Genehmigungen für die Abfertigung eines Containers zur Verschiffung zu erhalten.
Der Einbruch des Ölpreises hat die Devisen-, resp. Dollar-Knappheit in Nigeria, seines Zeichens Afrikas größter Öl-Produzent, verschärft. Obwohl Rohöl weniger als 10 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt Nigerias beiträgt, macht es etwa 90 Prozent der Deviseneinnahmen und die Hälfte der Staatseinnahmen aus. Der Mangel an harter Währung vergrößert aber die Kluft zwischen dem offiziellen Wechselkurs und dem des Schattenmarktes. Diese Differenz, die laut Bloomberg inzwischen mehr als 20 Prozent beträgt, hat für Exporteure einen Anreiz geschaffen, Dollar-Einnahmen in inoffizielle Kanäle umzuleiten.
Die Verlangsamung der Handelsströme seit Oktober hat laut Tola Faseru, Präsidentin der National Cashew Association of Nigeria, zu einem Verlust von mehr als 500 Mrd. Naira, das sind etwa 1,3 Mrd. Dollar an Nicht-Öl-Einnahmen für Exporteure geführt, wie Bloomberg weiter berichtet. Einige Händler hätten aufgrund des Stillstands in den Häfen Liquiditätsprobleme und Kreditausfälle, zitiert die Agentur Ayodele vom Verband der Exporteure.
Doch während es schwierig geworden ist, die Produkte aus dem Land zu bekommen, könnte die üppige Kakaoernte 2020/21 die ursprünglichen Schätzungen um bis zu 27 Prozent übertreffen und 270.000 Tonnen erreichen.
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