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13:31 Uhr, 26.03.2020

Niedrige Ölpreise: USA üben Druck auf Saudi-Arabien aus

Die USA versuchen Saudi-Arabien davon zu überzeugen, den Preiskrieg zu beenden und den Ölmarkt nicht noch stärker zu überschwemmen.

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  • WTI Öl
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    Kursstand: 23,48000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Trotz des US-Konjunkturpakets im Umfang von 2 Bio. US-Dollar, auf das sich der Senat am Mittwoch verständigt hatte, zeigen sich die Ölpreise am Donnerstag schwächer. Brent rutschte wieder deutlich unter die Marke von 27 Dollar/Barrel zurück, US-Öl der Sorte WTI fiel deutlich unter 24 Dollar/Barrel. Nach wie vor dominiert der Nachfrageschock im Zuge der Corona-Pandemie das Preisgeschehen.

Unterdessen übte die US-Regierung Druck auf Saudi-Arabien aus, sich aus dem anhaltenden Preiskampf mit Russland zurückzuziehen, um die Preise am Markt wieder zu erhöhen. Dazu hat es am Dienstag ein Telefonat zwischen US-Außenminister Pompeo und dem saudischen Kronprinzen gegeben. Doch auch eine gewisse Zurückhaltung der Saudis dürfte den Markt angesichts des aktuellen Nachfrageeinbruchs nicht nachhaltig aus dem Überschuss heraus befördern. Der Ölmarktanalysedienst Rystad Energy rechnet für das Gesamtjahr mit einem Nachfrageminus von 4,9 Mio. Barrel täglich im Vergleich zum Vorjahr.

Jede mögliche Maßnahme dürfte die Preise wohl nur stabilisieren, anstatt deutlich zu erhöhen, erwartet die ING. Die Analysten gehen davon aus, dass der Preiskampf im kommenden Quartal anhält, was dazu führen würde, dass sich die Brent-Notiz in Richtung 20 US-Dollar bewegen sollte. Die Commerzbank meinte, schaffen es die USA anders als in den 1980er Jahren Saudi-Arabien von einem Preiskrieg abzuhalten, dürfte der Brentölpreis schon bald wieder in Richtung 35 US-Dollar je Barrel steigen. Scheiterten die „Friedensverhandlungen", drohe der Ölpreis unter 20 US-Dollar zu fallen.

Unterdessen veröffentlichte die EIA gestern ihren Wochenbericht, demzufolge die US-Rohöllagerbestände in der letzten Woche um 1,62 Mio. Barrel gestiegen sind, was deutlich unter den Markterwartungen von 3 Mio. Barrel lag. Auch der Bestandsaufbau für Benzin und destilliertes Heizöl fiel geringer als vom Markt erwartet aus. Überraschenderweise stiegen die Auslastungsraten der Raffinerien im Laufe der Woche um 0,9 Prozentpunkte. Im gleichen Zeitraum ging die Nachfrage nach raffinierten Produkten um 2,1 Mio. bpd zurück.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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