Niedrige Ölpreise: USA üben Druck auf Saudi-Arabien aus
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Trotz des US-Konjunkturpakets im Umfang von 2 Bio. US-Dollar, auf das sich der Senat am Mittwoch verständigt hatte, zeigen sich die Ölpreise am Donnerstag schwächer. Brent rutschte wieder deutlich unter die Marke von 27 Dollar/Barrel zurück, US-Öl der Sorte WTI fiel deutlich unter 24 Dollar/Barrel. Nach wie vor dominiert der Nachfrageschock im Zuge der Corona-Pandemie das Preisgeschehen.
Unterdessen übte die US-Regierung Druck auf Saudi-Arabien aus, sich aus dem anhaltenden Preiskampf mit Russland zurückzuziehen, um die Preise am Markt wieder zu erhöhen. Dazu hat es am Dienstag ein Telefonat zwischen US-Außenminister Pompeo und dem saudischen Kronprinzen gegeben. Doch auch eine gewisse Zurückhaltung der Saudis dürfte den Markt angesichts des aktuellen Nachfrageeinbruchs nicht nachhaltig aus dem Überschuss heraus befördern. Der Ölmarktanalysedienst Rystad Energy rechnet für das Gesamtjahr mit einem Nachfrageminus von 4,9 Mio. Barrel täglich im Vergleich zum Vorjahr.
Jede mögliche Maßnahme dürfte die Preise wohl nur stabilisieren, anstatt deutlich zu erhöhen, erwartet die ING. Die Analysten gehen davon aus, dass der Preiskampf im kommenden Quartal anhält, was dazu führen würde, dass sich die Brent-Notiz in Richtung 20 US-Dollar bewegen sollte. Die Commerzbank meinte, schaffen es die USA anders als in den 1980er Jahren Saudi-Arabien von einem Preiskrieg abzuhalten, dürfte der Brentölpreis schon bald wieder in Richtung 35 US-Dollar je Barrel steigen. Scheiterten die „Friedensverhandlungen", drohe der Ölpreis unter 20 US-Dollar zu fallen.
Unterdessen veröffentlichte die EIA gestern ihren Wochenbericht, demzufolge die US-Rohöllagerbestände in der letzten Woche um 1,62 Mio. Barrel gestiegen sind, was deutlich unter den Markterwartungen von 3 Mio. Barrel lag. Auch der Bestandsaufbau für Benzin und destilliertes Heizöl fiel geringer als vom Markt erwartet aus. Überraschenderweise stiegen die Auslastungsraten der Raffinerien im Laufe der Woche um 0,9 Prozentpunkte. Im gleichen Zeitraum ging die Nachfrage nach raffinierten Produkten um 2,1 Mio. bpd zurück.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.