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11:32 Uhr, 14.08.2015

Neuwahlen in der Türkei?

Zwei Monate nach der Parlamentswahl in der Türkei sind die Gespräche über eine Koalition zwischen AKP und der oppositionellen CHP gescheitert. Vor dem Hintergrund der eskalierenden Gewalt in der Türkei werden damit Neuwahlen im November immer wahrscheinlicher.

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Ankara (Godmode-Trader.de) - In der Türkei sind gut zwei Monate nach der Parlamentswahl die Gespräche über eine Koalition zwischen der Regierungspartei AKP und der oppositionellen CHP ohne Ergebnis beendet worden. Damit werden vorgezogene Neuwahlen im Herbst immer wahrscheinlicher. „Wir sind zu der Auffassung gekommen, dass keine Grundlage für eine Partnerschaft entstanden ist", sagte der Vorsitzende der AKP, Ministerpräsident Ahmet Davutoglu, nach einem letzten Sondierungstreffen mit CHP-Chef Kemal Kilicdaroglu am Donnerstag in Ankara. Die AKP hatte bei den Wahlen am 7. Juni die absolute Mehrheit verloren und ist deshalb auf eine Koalition angewiesen.

Ministerpräsident Davutoğlu hat noch bis zum 23. August Zeit, um eine Regierungskoalition zu formen. Gelingt das nicht, wird bis zu den von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan angesetzten Neuwahlen eine Übergangsregierung eingesetzt. Diese wird entsprechend ihrer Stärke im Parlament aus den vier dort vertretenen Parteien gebildet. Da die beiden Parteien MHP und HDP über jeweils 80 Sitze verfügen, dürften sie die gleiche Anzahl von Ministern stellen. Nach lokalen Presseberichten bezeichnet die MHP das als inakzeptabel. Sollte die Übergangsregierung im August gebildet sein, müssen Neuwahlen innerhalb von 90 Tagen stattfinden, damit voraussichtlich im November.

Ministerpräsident Davutoğlu spekuliert darüber hinaus auf eine von der konservativen MHP geduldete Minderheitsregierung. Diese Option verspricht infolge abweichender Kernforderungen der Partien aber keine dauerhafte Stabilität. Mit der Aussicht auf Neuwahlen gab die Türkische Lira gestern gegenüber dem US-Dollar deutlich nach. Eine Lira ist nur noch 0,35 Dollar wert.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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