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12:26 Uhr, 23.04.2018

Neues Freihandelsabkommen: EU und Mexiko setzen wichtiges Zeichen

Die EU und Mexiko wollen einen „offenen, ausgeglichenen und auf Regeln fußenden Handel“ betreiben. Dazu wurde ein neues Grundsatzabkommen vorbereitet. Das neue Werk ersetzt ein im Jahr 2000 in Kraft getretenes Abkommen. Zölle für Industrieprodukte waren bereits abgeschafft. Jetzt kommen weitere Erzeugnisse hinzu.

Brüssel (Godmode-Trader.de) - Die Europäische Union und Mexiko haben in Zeiten drohender Handelsbeschränkungen ein Zeichen gesetzt und sich am Wochenende im Grundsatz auf ein neues Freihandelsabkommen verständigt. Die Überarbeitung des derzeit gültigen Freihandelsabkommens stehe grundsätzlich, hieß es in einer Erklärung. Es gehe nun nur noch um technische Fragen und juristische Feinarbeit. In der von den EU-Kommissaren für Handel und Landwirtschaft, Cecilia Malmström und Phil Hogan, und dem mexikanischen Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo in Brüssel federführend ausgearbeiteten Vorlage wurde betont, dass die EU und Mexiko gemeinsam einen „offenen, ausgeglichenen und auf Regeln fußenden Handel“ betreiben wollten. Wenn die Verhandlungen abgeschlossen sind, muss das Abkommen noch dem EU-Parlament und den 28 Mitgliedstaaten vorgelegt werden.

Das jetzige Werk überarbeitet ein 1997 ausgehandeltes und im Jahr 2000 in Kraft getretenes Abkommen. Zölle für Industrieprodukte waren bereits weitgehend abgeschafft. Jetzt kommen weitere Erzeugnisse hinzu, vor allem Agrarprodukte. So wird Mexiko nach EU-Angaben seine hohen Zölle auf Lebensmittel aus der EU vollständig kippen. Einfuhrabgaben von bis zu 45 Prozent auf Schweinefleisch fallen weg, ebenso auf Hühnerfleischprodukte. Insgesamt sollen europäische Firmen bis zu 100 Mio. Euro pro Jahr an Zöllen sparen.

Die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Partnern habe sich in den letzten Jahren deutlich intensiviert. Die Ausfuhren von Mexiko in die EU beliefen sich im Jahr 2017 auf 24 Mrd. Euro, in Richtung Mittelamerika auf 38 Mrd. Euro. Mexiko war laut BDI 2017 mit etwa 13 Milliarden Euro Export der wichtigste Abnehmer deutscher Waren in Lateinamerika. Lob an dem neuen Abkommen kam deshalb vor allem aus der Deutschen Industrie. Der Bundesverband BDI zeigte sich sehr zufrieden. „Die Einigung der Europäer und Mexikaner ist ein starkes Signal", erklärte BDI-Präsident Präsident Dieter Kempf und verwies auf die am Sonntag beginnende Hannover-Messe, bei der Mexiko dieses Jahr Partnerland ist. Deutsche Unternehmen wollten die Beziehungen ausbauen, und das neue Abkommen sei eine hervorragende Basis.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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