Kommentar
10:28 Uhr, 20.09.2012

Neue interessante Produkte am Markt

Von Christian Scheid

Inflationsanleihen sind bei Anlegern äußerst beliebt. Einige Emittenten haben neue Produkte aufgelegt. Eine Übersicht.

Inflations-Zertifikate (auch als „Inflationsanleihen“ bezeichnet) bieten eine Möglichkeit, wie Anleger ihr Erspartes vor der Geldentwertung schützen können. Aufgrund der hohen Nachfrage sind viele dieser Produkte derzeit ausverkauft. Auch Neuemissionen sind Mangelware, denn die niedrigen Kapitalmarktzinsen machen den Emittenten derzeit einen Strich durch die Rechnung: „Nachfrage nach solchen Anleihen gibt es aktuell durchaus, wir würden deswegen auch ganz gerne etwas Neues auflegen. Aber die darstellbaren Konditionen sind momentan uninteressant“, sagt Ingmar Alde, Zertifikate-Experte bei der Bayerischen Landesbank.

Emittenten mit vergleichsweiser guter Bonität wie die Landesbank Berlin (LBB) tun sich aktuell besonders schwer. Denn sie können Anlegern wegen des so genannten Fundingnachteils nur unterdurchschnittliche Konditionen bieten. Die LBB hat 28 Emissionen mit Inflationsausgleich ausstehen, 15 davon sind am Sekundärmarkt noch erwerbbar. Die Preise liegen jedoch – teilweise sogar sehr deutlich – über 100 Prozent. „Dies bedeutet, dass Käufer sich zwar über den Inflationsausgleich als Zins freuen dürfen, durch die Kursabschmelzung bis zur Fälligkeit jedoch Renditen unterhalb des Inflationsausgleichs erzielen werden“, erklärt eine LBB-Sprecherin.

Emittenten mit schlechterer Bonität „vergüten“ Anlegern ihr höheres Ausfallrisiko in Form von besseren Konditionen. Zu diesen Häusern zählt beispielsweise die Royal Bank of Scotland. Auch bei den Schotten sind derzeit etliche Inflationsanleihen ausverkauft. Nur einige wenige Produkte sind am Sekundärmarkt noch erhältlich. Interessant ist die RBS Inflationsanleihe 2017 (ISIN DE000AA47Q13): „Das Papier zahlt im ersten Jahr einen fixen Kupon von 2,5 Prozent p.a., danach richten sich die Kupons nach der Inflationsrate mit einer Partizipationsrate von 140 Prozent“, sagt RBS-Zertifikateexperte Kemal Bagci. Damit ist das Papier eine der wenigen derzeit am Markt erhältlichen Inflationsanleihen mit Hebel – insbesondere bei hohen Inflationsraten ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Kleines Manko: Inzwischen notiert der Kurs der Inflationsanleihe schon deutlich über dem Nominalwert.

Zu den Papieren, die mit Mindestkupons statt mit Hebel arbeiten, gehört die 2,50% Inflationsanleihe (ISIN DE000MS0KH35) von Morgan Stanley, die aktuell in der Zeichnung ist. Im ersten Jahr ist ein Festzins von 3,0 Prozent p.a. vorgesehen. Im Laufzeitjahr zwei bis sechs entsprechen die Zinszahlungen der Inflationsrate in der Eurozone, wobei mindestens 2,5 Prozent p.a. zur Auszahlung kommen. Eine Obergrenze ist nicht vorgesehen. „Morgan Stanley wird auch weiterhin Inflationsanleihen anbieten“, sagt eine Sprecherin der amerikanischen Investmentbank.

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