Nächste böse Überraschung aus China
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Peking (Godmode-Trader.de) - Die chinesische Industrie steckt mitten im Stimmungstief. Dies signalisiert ein viel beachteter Frühindikator für das Verarbeitende Gewerbe im Reich der Mitte. Der Caixin Flash PMI (Einkaufsmanagerindex, Schnellschätzung) ist im August von 47,8 Punkten im Vormonat auf 47,1 Punkte zurückgefallen, was deutlich unter den Erwartungen der Analysten lag. Damit liegt der Indikator nicht nur den sechsten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, sondern erreichte zugleich auch das niedrigste Niveau seit März 2009.
Der Einbruch überrascht umso mehr, als dass der am Donnerstag veröffentlichte MNI Unternehmensvertrauensindex sich deutlich von 48,8 auf 57,1 Punkte verbessern konnte. „Der Rückgang Caixin Flash PMI des ist hauptsächlich auf die verlangsamte chinesische Industrieproduktion, die rückläufigen Rohstoffpreise sowie die schwachen Exporte zurückzuführen“, erklärt Thu Lan Nguyen, Analystin bei der Commerzbank.
Die wichtigste Subkomponente für die Auftragseingänge gab sogar ganze 0,9 Punkte ab und notiert momentan bei 46,3 Zählern. Das könnte bedeuten, dass auch bis Herbst eher eine Moll-Stimmung unter den Produzenten vorherrschen wird. Dirk Gojny, Analyst bei der National-Bank, sagte: „Die Sorge um die Stärke und die Perspektiven der chinesischen Wirtschaft nehmen jetzt noch zu“.
Die Experten von HSBC Trinkaus gehen davon aus, dass die chinesische Notenbank nun zu weiteren Maßnahmen greifen wird, um der heimischen Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Nach der überraschenden Yuan-Abwertung vor gut einer Woche sei nun mit einer geldpolitischen Lockerung zu rechnen. „Der Leitzins dürfte im laufenden Quartal noch um 25 Basispunkte auf 4,60 Prozent gesenkt werden“. Eine Absenkung der Leitzinsen wirkt stützend auf den Export, weil sie inländische Waren im Ausland billiger macht. Andererseits ist zu erkenne, dass die jüngste Abwertung des Yuan sich nicht in eine erhöhte Nachfrage aus dem Ausland umzusetzen scheint, zumindest nicht in eine, die die Schwäche der Binnenwirtschaft noch nicht kompensiert.
Die böse Überraschung des Ciaxin Einkaufsmanagerindex übertrug sich in die asiatischen Märkte, die Risikoaversion hat zugenommen. Das Minus an den Aktienmärkten dominierte am Freitag.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.