Nachfrageschwäche am Ölmarkt
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Singapur (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise zeigen sich am Donnerstag uneinheitlich. Der Preisanstieg der US-Sorte WTI wurde am Markt mit den stärker als erwarteten Rückgang der US-Rohöllagerbestände begründet. WTI-Rohöl-Futures verteuerten sich zuletzt auf knapp 59 Dollar/Barrel. Die Rohölterminkontrakte der Nordseesorte Brent notierten zugleich bei 67,75 Dollar/Barrel. Das Tageshoch lag bei 68,33 Dollar/Barrel.
Die US-Lagerbestände für Rohöl sanken in der Woche zum 24. Mai um 5,3 Mio. Barrel auf 474,4 Mio. Barrel, wie das American Petroleum Institute API am Mittwoch mitteilte. Die Daten der Energy Information Administration (EIA) werden heute Nachmittag veröffentlicht.
Außerhalb der USA werden die Ölpreise weiterhin durch Produktionskürzungen der OPEC+-Allianz sowie durch sinkende Exporte aus dem Iran als Folge der US-Sanktionen gestützt. Die Rohölexporte der Islamischen Republik sanken im Mai auf rund 400.000 Barrel pro Tag (bpd), wie Reuters unter Berufung auf Tankerdaten meldete. Das ist weniger als die Hälfte des Ausfuhrniveaus von April.
Viele Analysten erwarten, dass die von der OPEC verordneten Förderdrosselungen über das erste Halbjahr hinaus verlängert werden, da der De-facto-Führer der OPEC, Saudi-Arabien, verhindern will, dass die Ölpreise auf das Niveau von Ende 2018 zurückfallen, als Brent bei 50 Dollar/Barrel notiert hatte. Seitdem die OPEC und ihre Verbündeten wie Russland im Januar begonnen haben die Versorgung zurückzuhalten, sind die Ölpreise um rund 30 Prozent gestiegen.
Einen weiteren Anstieg der Preise verhindern Befürchtungen am Markt um einen Wirtschaftsabschwung und einer damit einhergehenden geringeren Nachfrage nach Kraftstoffen. „Der eskalierende Handelskrieg zwischen den USA und China stellt ein Risiko für die Ölmärkte dar", hieß es von Bernstein Energy. „Die Internationale Energieagentur IEA hat ihre Bedarfsschätzung für 2019 auf 100,4 Mio. Barrel/Tag und damit um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesenkt und wir sehen die Wahrscheinlichkeit weiterer negativer Nachfragekorrekturen", so die Analysten. „Als Folge eines ausgewachsenen Handelskrieg-Szenarios könnte das Nachfragewachstum auf 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr halbiert werden."
Aufgrund der sich merklich abschwächenden Nachfrage erwartet Bernstein, dass „jeder Aufwärtstrend bei den Ölpreisen trotz eines engen Angebots begrenzten Ausmaßes sein wird". Sogar in China sank der Verbrauch von Kraftstoff im April laut Daten der National Development and Reform Commission im Vorjahresvergleich deutlich um fast 2,5 Prozent.
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