Kommentar
09:08 Uhr, 20.10.2014

Nach dem Minicrash - war es das?

Die letzten Tage waren turbulent, keine Frage. Waren sie deswegen auch etwas Besonderes? – Wohl kaum.

Erwähnte Instrumente

Ein 10%iger Kursrutsch innerhalb kurzer Zeit kommt bei US Indizes selten vor – gefühlt zumindest. In der Realität ist das weitaus häufiger der Fall als man denkt. Grundsätzlich muss man sich einmal im Jahr darauf einstellen. Die Wahrnehmung darüber, ob so ein Kursrückgang nun schlimm ist oder nicht, hängt vor allem davon ab, wie schnell der Kursrückgang realisiert wird. Geht ein Index über 50 Tage jeden Tag 0,2% zurück, dann wirkt das nicht wirklich katastrophal. Verliert ein Index innerhalb weniger Tage 10%, dann wird es als Untergang wahrgenommen.

Die größte Tagesbewegung im Dow Jones in den letzten Tagen lag bei 1,97%. In der Historie des Dow Jones liegt dieser Kursrückgang auf Platz 1.010. Das heißt, dass es in der Historie des Dow seit 1896 1.009 Tage gab, in denen der Index stärker fiel. In der Grafik ist dieser Kursrückgang rot eingezeichnet. Die Grafik zeigt alle Tagesbewegungen nach Höhe sortiert. Die 9 Bewegungen die mehr als -8% betrugen habe ich abgeschnitten. Ebenso die 18 Bewegungen größer 7%.

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Auf der Grafik liegt der Wert ziemlich weit links. Je weiter außen ein Wert liegt, desto seltener kommt er vor. Trotzdem täuscht die Optik hier ein wenig. Insgesamt gab es 32.226 Tagesbewegungen seit 1896. Davon waren 1.009 negativer als die Bewegung vor knapp zwei Wochen. Mit anderen Worten: ca. 3,13% aller Tagesbewegungen sind negativer als die, die wir zuletzt gesehen haben. Rein statistisch gesehen sollten also jedes Jahr mindestens 8 Tagesbewegungen von mindestens 1,97% stattfinden. In diesem Jahr gab es erst einen Tag, der mit -2% etwas schlechter war. Theoretisch gäbe es also noch Potential in der aktuellen Korrektur.

Tagesbewegungen sind natürlich nicht über die Monate und Jahre gleichverteilt. Wenn es größere Tagesbewegungen gibt, dann treten sie oft gehäuft auf. Danach kann dann wieder für ein bis zwei Jahre Ruhe sein. Dafür kommt es dann im nächsten Abwärtsimpuls zu mehreren Tagesbewegungen von -2%. Es ist relativ selten, dass es nur einen einzigen wirklich tiefroten Tag in einer Korrektur gibt. So gesehen steht auch rein statistisch die Wahrscheinlichkeit recht gut, dass wir noch einmal eine heftige Abwärtsbewegung sehen.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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