Nach Brexit-Beschluss: Drei Szenarien für die Weltwirtschaft
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Kopenhagen (GodmodeTrader.de) - Am 23. Juni stimmten die Briten mehrheitlich für einen EU-Austritt – und stellten damit die Erwartungen an die Entwicklung der Weltwirtschaft mit einem Mal auf den Prüfstand, wie Bo Bejstrup Christensen, Chefanalyst von Danske Invest in einem aktuellen Marktkommentar schreibt. Der Experte des dänischen Asset Managers skizziert das von ihm erwartete Szenario wie folgt: „Die Weltwirtschaft, angeführt von den USA und von China, wird im zweiten Halbjahr weiter ansteigen. Allerdings wird das Wachstum an Tempo verlieren. Grund dafür ist der in China bremsend wirkende Wohnungsmarkt und ein Europa, das ein spürbar schwächeres Wachstum verzeichnen wird – sogar mit der Folge einer potenziellen Rezession.“
Liege das Wachstum in der Eurozone heute bei etwa zwei Prozent, könnte es vor dem Hintergrund des Brexit-Referendums nach Schätzung von Christensen auf unter ein Prozent sinken – möglicherweise sogar negativ werden. Dieses Szenario erscheine insbesondere wahrscheinlich, wenn die Unternehmen angesichts des bevorstehenden EU-Austritts der Briten und der damit verbundenen enormen Unsicherheit insgesamt vorsichtiger agierten. Beispielsweise könnten Firmen ihre Lagerbestände reduzieren, die Kassenbestände erhöhen sowie Investitionen und Neueinstellungen zurückfahren, heißt es.
„Sollte jedoch der Worst-Case eintreten, wäre der Schlag durch das Brexit-Referendum für die Weltwirtschaft so stark, dass es nicht nur zu einer milden, sondern zu einer kräftigen Rezession in Europa käme“, erklärt Christensen. „Die Aussicht, dass Großbritannien die EU verlässt, und die Unsicherheit in der Zukunft könnten die Unternehmen dazu veranlassen, bei den Investitionen kräftiger zu kürzen und mehr Mitarbeiter zu entlassen, als wir erwarten. In einem solchen Fall würde der Privatkonsum ernsthaft beeinträchtigt, woraufhin das Wachstum stärker sinken würde, als wir zum derzeitigen Zeitpunkt glauben.“
Im Optimalfall für die Weltwirtschaft verliefe die Rezession in Großbritannien sehr mild, wenn es überhaupt dazu käme, und das Wachstum würde bereits im ersten Halbjahr 2017 wieder zurückkehren. Derselbe Mechanismus gelte für die Eurozone. Zum Jahresende 2016 oder zu Jahresbeginn 2017 würde sich die Konjunktur stabilisieren oder sogar leicht ansteigen, heißt es weiter.
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