Kommentar
11:22 Uhr, 27.04.2005

Movie Gallery - Die neue Nummer zwei

… unter den amerikanischen Videotheken-Ketten heißt Movie Gallery. Mit der Übernahme des größeren Konkurrenten Hollywood Entertainment rückt der Konzern hinter den Marktführer Blockbuster auf den zweiten Platz auf. Die Aktie ist angesichts der günstigen Bewertung weiterhin aussichtsreich.

Profitabler als die Konkurrenz

Movie Gallery ist eine echte Erfolgsstory. Seit 1994 steigerte die Videotheken-Kette die Anzahl ihrer Filialen von weniger als 100 auf über 2500. Neben den USA und Kanada ist man mittlerweile auch Mexiko vertreten. In seinen Videogeschäften bietet das Unternehmen neben Videokassetten und DVDs auch Videospiele nicht nur zum Ausleihen, sondern auch zum Kauf an. Hinter Marktführer Blockbuster und Hollywood Entertainment war man bis dato zwar nur der drittgrößte Anbieter in den USA, dafür ist man in puncto Profitabilität der Konkurrenz um Längen voraus. Bei einem Umsatz von 791 Millionen Dollar erzielte man im vergangenen Jahr einen Nettogewinn in Höhe von 49,5 Millionen Dollar.

Geniales Erfolgsrezept

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Lage der Videotheken. Movie Gallery konzentriert sich bei der Eröffnung neuer Filialen auf kleinere Städte und Vorortbezirke: Die meisten der über 2500 Videotheken befindet sich in Orten, die zwischen 3000 und 20.000 Einwohner zählen. Mit diesem Erfolgsrezept gelang es, in den letzten drei Geschäftsjahren Umsatz und Gewinn mehr als zu verdoppeln. Im ersten Quartal steigerte man die so genannten Same-Store-Sales um 1,5 Prozent, was am oberen Rand der Erwartungen lag.

Fusion mit Hollywood Entertainment

In den letzten Monaten rang Movie Gallery mit dem Branchenprimus Blockbuster um Hollywood Entertainment, die zweitgrößte Videotheken-Kette der USA. In der vergangenen Woche fiel die Entscheidung: Obwohl Blockbuster mit dem höheren Angebot aufwartete, entschied sich Hollywood Entertainment für einen Zusammenschluss mit dem kleineren Konkurrenten. Movie Gallery bezahlt 13,25 Dollar je Aktie und damit einen Gesamtpreis von rund 850 Millionen Dollar. Kein schlechter Preis angesichts eines Jahresumsatzes von rund 1,8 Milliarden Dollar. Mit jährlichen Erlösen von über 2,5 Milliarden Dollar liegt das neue Unternehmen zwar weiterhin deutlich hinter Blockbuster, das einen Jahresumsatz von über sechs Milliarden Dollar generiert. Dafür tun sich mit Movie Gallery und Hollywood Entertainment die beiden profitabelsten Unternehmen der Branche zusammen.

Steiler Aufwärtstrend

Trotz der kräftigen Aufwärtsbewegung – seit Oktober hat sich der Kurs in der Spitze verdoppelt – ist die Aktie nach wie vor moderat bewertet. Angesichts des zu erwartenden Gewinnwachstums von mindestens 15 Prozent lässt das KGV von aktuell 13 Spielraum für weitere Kursgewinne. Die Erfolgsstory sollte sich auch nach der Fusion fortsetzen.

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