Analyse
09:50 Uhr, 16.12.2022

MORPHOSYS – Goldman Sachs rät zum Verkauf

Was für ein trauriger Anblick die Morphosys-Aktie in diesen Tagen wieder einmal ist. Etwa 90 Prozent Kursverlust stehen vom Top im Jahr 2019 mittlerweile zu Buche.

Erwähnte Instrumente

  • MorphoSys AG
    ISIN: DE0006632003Kopiert
    Kursstand: 13,335 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • MorphoSys AG - WKN: 663200 - ISIN: DE0006632003 - Kurs: 13,335 € (XETRA)

Heute stuft Goldman Sachs das Papier auf Verkaufen ab und es geht um weitere 10 Prozent in der Aktie runter. Eigentlich sollten solch ausgebombten Aktien eher lustlos auf solche späten Abstufungen reagieren, doch bei Morphosys scheint die Hütte wirklich zu brennen.

Pipeline dünn, Medikament enttäuscht

Laut Goldman Sachs, ich zitiere hier bewusst den Analysten, da mir das Fachwissen fehlt, sei die Wirkstoff-Pipeline nach den Misserfolgen mit Otilimab und Gantenerumab mittlerweile extrem dünn. Auch zum Medikament Monjuvi äußert sich die Investmentbank negativ. Seit Einführung habe Monjuvi sämtliche Erwartungen verfehlt und würde dies wohl auch in Zukunft tun.

Wie mein Kollege Bastian Galuschka an dieser Stelle berichtet hatte, hofft Morphosys jetzt auf einen Erfolg bei Pelabresib. Doch hier stehen Daten erst im Jahr 2024 an. Sollte es da nichts Nennenswertes geben, könnten dann wohl auch die Lichter ausgehen in Planegg.

Fundamental rechnen die Analysten derzeit für den Zeitraum 2023 bis 2025 mit kumulierten Verlusten von rund 600 Mio. EUR. Die Marktkapitalisierung liegt bei 450 Mio. EUR. Morphosys notiert damit sogar schon unter Cash. Doch dieses schmilzt schneller als Eis in der Sonne.

Fazit: Morphosys scheint nur noch ein Papier für Hasardeure zu sein. Seriöse Anleger machen einen weiten Bogen um die Aktie. Derzeit scheint rein gar nichts auf Besserung hinzudeuten. Dass solche Zockeraktien beim geringsten Anflug positiver Neuigkeiten auch mal 50 oder 100 Prozent aus dem Stand zulegen können, ist aber auch klar. Auf der Watchlist behält man die Aktie also auch weiterhin.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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