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19:33 Uhr, 21.09.2015

Möglichkeiten der Geld- und Fiskalpolitik noch nicht ausgeschöpft

Expansive Fiskalpolitik, die sich darauf konzentriere, die Ausgaben für öffentliche Infrastruktur zu erhöhen, würde sowohl die Nachfrage als auch die Produktivität steigern und damit auch den Anstieg der Schuldenlast für die öffentlichen Haushalte begrenzen, soStandard Life Investments.

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  • EURO STOXX 50
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London (Godmode-Trader.de) - Viele Marktteilnehmer- und beobachter sehen im Falle eines Konjunkturabschwungs nur noch wenige Optionen für die Geld- und Fiskalpolitik. Die Volkswirte des britischen Investmenthauses Standard Life Investments kommen zu einer anderen Einschätzung: Expansive Fiskalpolitik, die sich darauf konzentriere, die Ausgaben für öffentliche Infrastruktur zu erhöhen, würde sowohl die Nachfrage als auch die Produktivität steigern und damit auch den Anstieg der Schuldenlast für die öffentlichen Haushalte begrenzen, schreibt Chefvolkswirt Jeremy Lawson im aktuellen Weekly Economic Briefing. Allerdings ist Lawson skeptisch, ob angesichts der fragilen Haushaltslage in vielen Ländern der Eurozone die Politik wirklich ausreichend große, nachhaltige und koordinierte Aktionen liefern könnte.

Auch auf Seite der Zentralbanken sieht der Investmentexperte noch Spielraum. Unkonventionelle Instrumente wie tiefere Negativzinsen, höhere Inflationsziele und die Einführung von nominalen BIP-Zielen seien im aktuellen QE-Programm noch gar nicht enthalten. Unter bestimmten Umständen könnten einige Zentralbanken sogar förmlich übereinkommen, Staatsanleihen zu kaufen ohne diese Papiere jemals wieder in den Markt zu geben. Oder sie könnten die privaten Haushalte direkt finanzieren („Helikoptergeld“).

Lawson sieht jedoch viele politische Hindernisse. „Vorherzusagen, wie die Politiker reagieren werden, ist schwierig. Offensichtlicher ist hingegen, dass jedes ängstliche Zögern im Angesicht eines nächsten weltweiten Abschwungs mit einer tieferen und längeren Krise beantwortet würde als es nötig wäre“, so Lawson.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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