Fundamentale Nachricht
16:02 Uhr, 16.05.2019

Milliardenschwerer IWF-Kredit für Pakistan

Der "islamische Wohlfahrtstaat" verschlingt viel Geld. In Islamabad sprach man von einer Finanzierungslücke von 12 Mrd. Dollar. 8 - 9 Mrd. wurden nun durch Kredite überbrückt.

New York (Godmode-Trader.de) - Pakistan hat nach monatelangen Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) eine weitere Finanzspritze erhalten. Das Land wird mit dem 13. Kredit seit dem Jahr 1988 unter die Arme gegriffen. Es geht um eine Darlehenssumme von 13 Mrd. Dollar. Von der Weltbank und der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) sollen zusätzlich 2 bis 3 Mrd. Dollar kommen, hieß es in Islamabad. Der Kredit hat eine Laufzeit von 39 Monaten.

Laut Ernesto Ramirez Rigo, der die IWF-Mission in Islamabad leitet, ist der Kredit „abhängig von der zeitnahen Implementierung zugesagter Anpassungen“. Will heißen: Pakistan hat Reformen versprochen, die die Wirtschaft auf den Wachstumskurs zurückführen sollen. „Pakistan steht vor einem herausfordernden ökonomischen Umfeld mit schwachem Wachstum, einer hohen Teuerungsrate, hoher Verschuldung und einem schwachen Außenhandel“, zitierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung Rigo. Der Fonds hatte auch Sorge, dass Pakistan mit dem Geld Zinsen auf Kredite aus China abzahlen werde.

Um an das Geld zu kommen, musste Ministerpräsident Imran Khan einschneidende Eingriffe vornehmen. Unter anderem sollen zwei staatliche Kraftwerke privatisiert und rund 600 Mrd. Rupien zusätzliche Steuern eingenommen werden. Zwischenzeitlich konnte Islamabad Überbrückungskredite von China, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Staaten erhalten. Doch die Rede war von einer Finanzierungslücke in Höhe von 12 Mrd. Dollar, was mit den kurzfristigen Zusagen nicht gestemmt werden konnte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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