Fundamentale Nachricht
16:51 Uhr, 30.06.2020

Milliardenabschreibungen: Erst BP, jetzt Shell

Der niederländisch-britische Ölgigant kündigte wegen des Nachfrage- und Preisverfalls milliardenschwere Abschreibungen an.

London (Godmode-Trader.de) - Der Ölgigant Shell zieht die Reißleine. In einer Erklärung an die Investoren heißt es, dass man angesichts der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und des „anhaltend schwierigen Umfelds bei den Rohstoffpreisen" einen bedeutenden Teil des Geschäfts abschreiben müsse. Demnach seien im zweiten Quartal Wertminderungen nach Steuern in einer Größenordnung von 15 bis 22 Mrd. US-Dollar vorzunehmen. Dies beinhalte eine Abschreibung von 8 bis 9 Mrd. Dollar in der Gas-Sparte, eine von 4 bis 6 Mrd. Dollar bei den Upstream-Vermögenswerten, sowie eine Wertminderung von 3 bis 7 Mrd. Dollar bei den Ölprodukten des gesamten Raffinerieportfolios, so der Konzern.

Shell für das gerade endende zweite Quartal von einem Absatz von 3,5 bis 4,5 Mio. Barrel Öl pro Tag aus. Ein Jahr zuvor waren es noch 6,6 Mio. Barrel. Zuvor hatte der Ölgigant seinen Ausblick für die Ölpreise nach unten korrigiert. Der Konzern erwartet nun, dass, dass der Benchmark-Rohölpreis Brent in 2020 bei durchschnittlich 35 Dollar je Barrel liegen wird. Zuletzt hatte Shell noch eine Preisprognose von 60 Dollar. Das Unternehmen senkte auch seine Preisprognose für Brent auf 40 Dollar im Jahr 2021 und auf 50 Dollar im Jahr 2022. An seinem langfristigen Ölpreisausblick hält Shell fest.

Der britische-niederländische Konzern steht nicht alleine da. Auch der britische Konkurrent BP hatte wegen des Nachfrage- und Preisverfalls bereits milliardenschwere Abschreibungen angekündigt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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