Analyse
14:30 Uhr, 28.10.2025

MICROSOFT und OPENAI schmieden neue Partnerschaft

Microsoft hat seine Beteiligung am KI-Unternehmen OpenAI im Zuge einer neuen Vereinbarung mit rund 135 Mrd. USD bewertet.

Erwähnte Instrumente

  • Microsoft Corp.
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  • Microsoft Corp. - WKN: 870747 - ISIN: US5949181045 - Kurs: 531,520 $ (Nasdaq)

Der Konzern aus Redmond hält damit auf vollständig verwässerter Basis rund 27 % an dem Entwicklervon ChatGPT. Das Abkommen begleitet den Übergang von OpenAI in eine Public Benefit Corporation und markiert den Abschluss einer umfassenden Rekapitalisierung. Zuvor hatte Microsoft nach Unternehmensangaben etwa 32,5 % an der gewinnorientierten OpenAI-Tochter gehalten. Die Microsoft-Aktie kann vorbörslich von der neuen Vereinbarung profitieren und legt um rund 3 % zu.

Neuordnung der Rechte und technologische Unabhängigkeit

Das neu gefasste Vertragswerk definiert die Rechte an geistigem Eigentum und die exklusive Nutzung der Azure-Cloud neu. Microsoft behält die exklusiven IP-Rechte sowie die Azure-API-Exklusivität, bis OpenAI den Status einer sogenannten künstlichen allgemeinen Intelligenz (AGI) erreicht, eine Feststellung, die künftig von einem unabhängigen Expertengremium verifiziert werden muss.

Die Lizenzrechte an Modellen und Produkten gelten bis 2032 und umfassen auch Weiterentwicklungen über die mögliche AGI-Entstehung hinaus. Forschungsrechte bleiben bis zur AGI-Bestätigung oder maximal bis 2030 in Kraft. Zugleich darf Microsoft künftig eigenständig oder in Kooperation mit Dritten an AGI-Technologien arbeiten.

Mehr operative Freiheit für OpenAI

Für OpenAI bedeutet die Neuausrichtung größere unternehmerische Spielräume. Das Unternehmen kann künftig Produkte gemeinsam mit externen Partnern entwickeln und API-Zugänge auch für US-Regierungsbehörden mit nationaler Sicherheitsrelevanz anbieten, unabhängig vom genutzten Cloud-Anbieter.

Im Gegenzug verpflichtet sich das Unternehmen, zusätzliche Azure-Dienste im Wert von 250 Mrd. USD zu beziehen. Microsoft verzichtet zugleich auf das bisherige Vorkaufsrecht als bevorzugter Compute-Anbieter. Die bestehende Umsatzbeteiligung bleibt bestehen, wird jedoch über einen längeren Zeitraum gestreckt, bis die AGI-Verifikation erfolgt ist.

Parallel zur Neuordnung der Partnerschaft mit Microsoft hat OpenAI seine Rekapitalisierung abgeschlossen und die Unternehmensstruktur deutlich gestrafft. Die Non-Profit-Organisation, künftig unter dem Namen OpenAI Foundation, behält die Kontrolle über das kommerzielle Geschäft und verfügt nun über direkten Zugang zu erheblichen Ressourcen, lange bevor eine AGI realisiert ist.

Der Wert der Stiftungsbeteiligung am for-profit-Unternehmen wird derzeit auf rund 130 Mrd. USD geschätzt, womit die OpenAI Foundation zu den finanziell bestausgestatteten philanthropischen Organisationen der Welt zählt. Die Stiftung erhält zudem zusätzliche Anteile, sobald die kommerzielle OpenAI bestimmte Bewertungsmeilensteine erreicht.

Mission und Mittelzufluss eng verknüpft

Damit bleibt die ursprüngliche Mission, künstliche Intelligenz im Sinne der gesamten Menschheit zu entwickeln, fest im Zentrum des Konstrukts verankert. Je erfolgreicher das operative Geschäft, desto größer der potenzielle Mittelzufluss für die Stiftung, die diese Ressourcen für gemeinnützige Zwecke einsetzen will.

Die neue Struktur entstand nach fast einjähriger Abstimmung mit den Generalstaatsanwaltschaften von Kalifornien und Delaware. Dabei nahm OpenAI mehrere Anpassungen vor, um regulatorischen Anforderungen zu genügen und die Governance des Unternehmens zu stärken.

Das kommerzielle Geschäft firmiert künftig als OpenAI Group PBC und teilt die identische Mission der Stiftung, wodurch unternehmerischer Erfolg und gesellschaftlicher Nutzen institutionell miteinander verflochten bleiben.

Beide Einheiten – die OpenAI Foundation und die OpenAI Group – sollen künftig eng koordiniert agieren, um Fortschritte in der KI-Forschung verantwortungsvoll zu gestalten und eine globale Kooperation zu fördern. OpenAI bezeichnet die neue Struktur als „die stärkste Form missionsorientierter Governance in der Branche“ und sieht darin die Grundlage, wirtschaftliche Dynamik und ethische Verantwortung dauerhaft in Einklang zu bringen.

Fazit: Microsoft und OpenAI stellen ihre Zusammenarbeit damit auf eine nachhaltige Basis. Der Streit ist beendet, was beiden Parteien im harten Wettbewerb um die beste Künstliche Intelligenz nur helfen kann.

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