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08:57 Uhr, 16.05.2011

Metro sagt endgültig Nein zu einer Deutschen Warenhaus AG

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Der Handelskonzern Metro hat den angestrebten Zusammenschluss seiner Tochter Kaufhof mit dem Warenhauskonkurrenten Karstadt zu den Akten gelegt. „Kaufhof geht erfolgreich seinen Weg. Wir brauchen Karstadt nicht“, sagte Metro-Chef Eckhard Cordes im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL. Kaufhof-Chef Lovro Mandac war zuletzt hingegen noch anderer Meinung. Im Februar hatte er öffentlich für ein Zusammengehen von Teilen beider Ketten zu einer Deutschen Warenhaus AG geworben. „ Das Thema ist für uns erledigt“, sagte Cordes nun.

Die insolvente Warenhauskette Karstadt war als Teil des zusammengebrochenen Handelskonzerns Arcandor im vergangenen Jahr von dem Investor Nicolas Berggruen übernommen worden. Am Bieterprozess für Karstadt hatte sich die Metro AG nicht beteiligt, weil sie nur an einem Teil der Warenhauskette Interesse hatte.

Karstadt habe derzeit Kostenvorteile durch den noch laufenden Sanierungstarifvertrag mit Verdi und gewisse Mietreduktionen, so Cordes weiter. "Es ist also alles andere als in einem eingeschwungenen Zustand."

In der Auseinandersetzun mit den Minderheitseignern der Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn warb Cordes erneut für eine einvernehmliche Lösung. In der Holding Media-Saturn will er ein Veto-Recht der Gründer Erich Kellerhals und Leopold Stiefel abschaffen, die zusammen 25 Prozent der Anteile halten. Beide hatten Cordes deshalb mit einer Klage gedroht. "Wir haben unterschiedliche Meinungen in einer Satzungsfrage. Deshalb haben wir Klage vor dem vertraglich für diese Fragen zuständigen Schiedsgericht erhoben", so Cordes gegenüber dem Magazin. "Wir als Metro haben aber immer auch gesagt, dass wir uns außergerichtlich zusammensetzen können, um eine konstruktive Lösung zu finden".

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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