Medien: Ex-Porsche-Chef Wiedeking muss sich vor Gericht verantworten
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
Stuttgart (BoerseGo.de) - Dem ehemaligen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking steht wegen des gescheiterten Übernahmeversuchs bei Volkswagen im Jahr 2008 Medienberichten zufolge eine Anklage ins Haus. Nach Informationen der „Welt“ will die Staatsanwaltschat Stuttgart an diesem Mittwoch offiziell mitteilen, dass sich Wiedeking vor Gericht verantworten muss. Es geht dabei um den Vorwurf, der Ex-Porsche-Chef habe im Zuge der Übernahmeschlacht mit Volkswagen den Aktienkurs vorsätzlich beeinflusst und damit Anleger getäuscht. Die Anklagevertreter sprechen vom Verdacht der „informationsgestützten Marktmanipulation“, der sich erhärtet habe.
Wie die „Süddeutsche Zeitung“ am Mittwoch schreibt, ist die Anklageschrift inzwischen fertig und könnte bereits beim Landgericht Stuttgart liegen. Das Gericht müsse nun entscheiden, ob es tatsächlich zum Prozess kommt, oder ob die Vorwürfe nicht für ein Gerichtsverfahren reichen. Bis bis es dann zu einer öffentlichen Verhandlung käme, könnten aber noch Monate ins Land ziehen. Das Gesetz sieht bei Marktmanipulationen eine Höchststrafe von fünf Jahren Haft vor.
Der frühere Porsche-Sprecher Anton Hunger sagte am Dienstagabend auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa, er könne den Bericht nicht kommentieren. Auch eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft wollte sich nicht äußern. Die Anwälte Wiedekings kommentierten den Bericht laut SZ ebenfalls nicht.
Der Verdacht der sogenannten „handelsgestützten Marktmanipulation“ wurde hingegen fallengelassen. Hintergrund war der Vorwurf, dass Porsche zusammen mit einer Bank den Kurs der VW-Aktie über gezielte Käufe und Verkäufe der Papiere manipuliert haben soll. Auch der Vorwurf der Veruntreuung von Unternehmensvermögen konnte nicht erhärtet werden. Es ist laut SZ keine Rede mehr davon, dass Wiedeking mit seinen Plänen, die viele Milliarden Euro gekostet haben, die Existenz von Porsche vorsätzlich aufs Spiel gesetzt hätte.
Wiedeking wollte 2008 den größeren VW-Konzern schlucken. Der Aktienkurs von VW spielte darauhin verrückt: Innerhalb weniger Tage stieg er von 200 auf 1000 Euro und fiel dann wieder ruckartig ab. Porsche war schließlich mit mehr als zehn Milliarden Euro verschuldet und musste am Ende von VW gerettet werden.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.