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18:16 Uhr, 29.11.2019

Massiver Preisrutsch am Ölmarkt

Dem Ölmarkt droht 2020 eine Ölschwemme. Nur mit einer zusätzlichen Produktionsdrosselung könnte die OPEC+ das wachsende Ölangebot der USA auf dem Weltmarkt ausgleichen. Doch die Allianz scheint zerstritten, zu einer vertieften Kürzung ist insbesondere Russland wohl nicht bereit.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 60,545 $/bbl. (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Wien (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind am späten Freitag nach einem vorherigen ruhigen Handel massiv auf dem Rückzug, die bisherigen Wochengewinne lösen sich an nur einem Nachmittag fast in Luft auf. Zuletzt kostete Brent gerade noch gut 60,50 US-Dollar/Barrel, der Preis kratzte vor wenigen Handelstagen aber noch an der 64-er Marke.

Marktbeobachter verwiesen auf Aussagen des russischen Energieministers Alexander Nowak. Laut der russischen Nachrichtenagentur TASS sagte Nowak, dass die Allianz OPEC+ dafür plädiere, die Entscheidung über eine Ausweitung der Förderbeschränkungen bis April 2020 zu verschieben. Damit droht dem Ölmarkt Anfang kommenden Jahres eine Ölschwemme. Nur mit einer zusätzlichen Produktionsdrosselung könnte die OPEC+ das wachsende Ölangebot der USA auf dem Weltmarkt ausgleichen.

Die Absage Russlands einer vorzeitigen Verlängerung der Produktionskürzungen dürfte bei der OPEC auf wenig Gegenliebe stoßen, meinte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Für die Sitzung in der kommenden Woche kristallisiere sich eine Beibehaltung der gegenwärtigen Produktionskürzungen als wahrscheinlichster Ausgang heraus. Dies würde laut OPEC ausreichen, damit der Ölmarkt im nächsten Jahr ausgeglichen sei. Fritsch betonte, dass sich diese Einschätzung nicht mit Prognosen der Internationalen Energieagentur deckt, die bei aktueller OPEC-Produktion für das erste Halbjahr einen massiven Überschuss erwartet. Von daher drohe in den ersten Monaten 2020 ein weiterer Preisrutsch.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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