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13:30 Uhr, 28.04.2022

Marokko arbeitet an der Energiewende

Marokko unternimmt Schritte, um die Vorteile seiner erneuerbaren Ressourcen voll auszuschöpfen und ein wichtiger Partner für Märkte wie Europa bei der Versorgung mit grüner Energie zu werden.

London (Godmode-Trader.de) - Marokko zieht es vor, seine Szenarien zu aktualisieren, bevor es Verpflichtungen in Richtung Netto-Null-Emissionen eingeht. Dies erklärte die marokkanische Ministerin für Energiewende und nachhaltige Entwicklung, Leila Benali, im Gespräch mit Energy Intelligence. „Was wir jetzt tun, ist, unseren CO2-armen Fahrplan zu nehmen und zu sehen, wie sich das auf die Stromerzeugung auswirkt und was es für uns bedeutet, dass wir uns verpflichten, keine neue Kohle, aber auch zusätzliche Gaslieferungen zur Ergänzung der erneuerbaren Energien einzusetzen", fügte sie hinzu.

Gleichwohl hat das Land einen CO2-Fahrplan bis 2050 aufgestellt. Marokko will den Anteil der erneuerbaren Energien am Energiemix bis 2030 auf über 52 Prozent erhöhen. Auch das Ziel, die Treibhausgasemissionen um 45,5 Prozent zu senken, ist auf dem Weg. Diese Pläne sind Teil der Strategie des Landes für eine kohlenstoffarme Emissionsentwicklung bis 2050. „Trotz der derzeitigen Volatilität des Marktes bleibt Gas eine wichtige Säule unserer Energiewende, da es die offensichtliche Ergänzung zu den erneuerbaren Energien darstellt, aber auch, weil es flexibel ist und einen geringen Kohlenstoffgehalt hat", so die
Ministeinr. Außerdem bietet es geopolitische und regionale Kooperationsmöglichkeiten. Benali hält dies für den Schlüssel zu einer erfolgreichen globalen Energiewende.

Obwohl Marokko heute noch ein Nettoimporteur fossiler Brennstoffe ist, hat das Land ein großes Potenzial, ein führender Erzeuger und Lieferant von erneuerbaren Energien zu werden. Das Land verfügt in der Tat über große Solar- und Windressourcen und beabsichtigt, dieses Potenzial für die Umstellung auf andere saubere Brennstoffe auch zu nutzen. „Es klopfen heute zahlreiche Investoren an unsere Tür, um dieses Potenzial von Solar- und Windenergie in grünen Wasserstoff oder grünes Ammoniak umzuwandeln", erklärte Benali.

„Heute sind etwa 1,5 Gigawatt (GW) Wind- und 1 GW Solarenergie installiert, und bis 2030 sind weitere 8 GW geplant und kurz vor der Entwicklung", so Benali. Das natürliche Kapital ihres Landes werde die Sonnen- und Windenergie sein.

Wasserstoff hat sich zu einer der Schlüsseltechnologien für die globale Energiewende entwickelt, wobei umfangreiche Investitionen in der Region des Nahen Ostens und Nordafrikas getätigt werden müssen, einem wahrscheinlichen Lieferanten des Brennstoffs für Märkte wie Europa oder Asien.

Als wahrscheinlicher Exporteur schätzt Marokko Europa als Handelspartner. „Unsere Beziehungen zu Europa sind stark von unserem Potenzial als Lieferant von Wasserstoff und Ammoniak bzw. grünem Wasserstoff und grünem Ammoniak für die Welt abhängig", sagt Benali. Sie unterstreicht jedoch, wie wichtig es ist, mit seinem Handelspartner nicht an eine bestimmte Technologie gebunden zu sein, und die laufenden Gespräche betreffen verschiedene Aspekte der Energiewende.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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