Marokko arbeitet an der Energiewende
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
London (Godmode-Trader.de) - Marokko zieht es vor, seine Szenarien zu aktualisieren, bevor es Verpflichtungen in Richtung Netto-Null-Emissionen eingeht. Dies erklärte die marokkanische Ministerin für Energiewende und nachhaltige Entwicklung, Leila Benali, im Gespräch mit Energy Intelligence. „Was wir jetzt tun, ist, unseren CO2-armen Fahrplan zu nehmen und zu sehen, wie sich das auf die Stromerzeugung auswirkt und was es für uns bedeutet, dass wir uns verpflichten, keine neue Kohle, aber auch zusätzliche Gaslieferungen zur Ergänzung der erneuerbaren Energien einzusetzen", fügte sie hinzu.
Gleichwohl hat das Land einen CO2-Fahrplan bis 2050 aufgestellt. Marokko will den Anteil der erneuerbaren Energien am Energiemix bis 2030 auf über 52 Prozent erhöhen. Auch das Ziel, die Treibhausgasemissionen um 45,5 Prozent zu senken, ist auf dem Weg. Diese Pläne sind Teil der Strategie des Landes für eine kohlenstoffarme Emissionsentwicklung bis 2050. „Trotz der derzeitigen Volatilität des Marktes bleibt Gas eine wichtige Säule unserer Energiewende, da es die offensichtliche Ergänzung zu den erneuerbaren Energien darstellt, aber auch, weil es flexibel ist und einen geringen Kohlenstoffgehalt hat", so die
Ministeinr. Außerdem bietet es geopolitische und regionale Kooperationsmöglichkeiten. Benali hält dies für den Schlüssel zu einer erfolgreichen globalen Energiewende.
Obwohl Marokko heute noch ein Nettoimporteur fossiler Brennstoffe ist, hat das Land ein großes Potenzial, ein führender Erzeuger und Lieferant von erneuerbaren Energien zu werden. Das Land verfügt in der Tat über große Solar- und Windressourcen und beabsichtigt, dieses Potenzial für die Umstellung auf andere saubere Brennstoffe auch zu nutzen. „Es klopfen heute zahlreiche Investoren an unsere Tür, um dieses Potenzial von Solar- und Windenergie in grünen Wasserstoff oder grünes Ammoniak umzuwandeln", erklärte Benali.
„Heute sind etwa 1,5 Gigawatt (GW) Wind- und 1 GW Solarenergie installiert, und bis 2030 sind weitere 8 GW geplant und kurz vor der Entwicklung", so Benali. Das natürliche Kapital ihres Landes werde die Sonnen- und Windenergie sein.
Wasserstoff hat sich zu einer der Schlüsseltechnologien für die globale Energiewende entwickelt, wobei umfangreiche Investitionen in der Region des Nahen Ostens und Nordafrikas getätigt werden müssen, einem wahrscheinlichen Lieferanten des Brennstoffs für Märkte wie Europa oder Asien.
Als wahrscheinlicher Exporteur schätzt Marokko Europa als Handelspartner. „Unsere Beziehungen zu Europa sind stark von unserem Potenzial als Lieferant von Wasserstoff und Ammoniak bzw. grünem Wasserstoff und grünem Ammoniak für die Welt abhängig", sagt Benali. Sie unterstreicht jedoch, wie wichtig es ist, mit seinem Handelspartner nicht an eine bestimmte Technologie gebunden zu sein, und die laufenden Gespräche betreffen verschiedene Aspekte der Energiewende.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.