Kommentar
09:34 Uhr, 11.05.2015

Marktzusammenbrüche: Liegt der Grund im Markt selbst?

Nicht exogene Schocks sind die Gründe für Crahes an den Märkten - sondern es liegt an den Tradern selbst, die immer weniger auf Fundamentales achten. So eine aktuelle These

Das FCO (Financial Crisis Observatory) ist ein Plattform der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürch zur Überwachung der Finanzmärkte und wird angeführt von Professor Didier Sornette.

Sornette geht von der Annahme aus, dass die Gründe für Crashes an den Märkten nicht exogenen Schocks zuzuschreiben sind, sondern inhärent in einem von rationalen, sowie technischen Tradern bevölkerten Markt schlummern.

Bei steigenden Preisen gewinnen laut These die (fundamental) uninformierten technischen Händler zunehmend an Bedeutung,während Daten immer weniger eine Rolle spielen. Damit wiederum ist der Nährboden für ein super-exponentielles Wachstum, gelegt, welches sich nur noch aus vergangenen Preissteigerungen nährt und ohne Korrektur zwangsläufig scheitern muss.

Sornette hat eine Formel entwickelt, die allein aus den Preisen den möglichen Zeitpunkt für Marktversagen ableitet und veröffentlicht regelmäßig einen globalen "Bubble Status Report".

Wegen der derzeit starken Medienpräsenz von Martin Armstrong's Crash-These und den ungewöhnlichen Vorkommnissen am Kreditmarkt anbei zwei ergänzende Charts, die davon zeugen, wie viele der beobachteten Indizes derzeit Bubble-Signale aussenden.

Gegenwärtig sieht das FCO im Vergleich zum ersten Quartal eher weniger Blasen, sondern Moderation und Momentum-Reversal:

In Q1, we had the portfolio rebalancing effects driven by the ECB’s extra-ordinary measures. As a consequence, we saw a broad and general appearance of bubble warning signals in European Equities and Fixed Income indices. Now we see a general relaxation with European Equities and Bond prices going down simultaneously

In Q1, we saw a strengthening of the US Dollar and a weakening of the Russian Rouble
which both had bubble-like mathematical characteristics. This process has ended: Russian Rouble is strengthening and US Dollar has peaked

In Q1, Oil and Energy related products were free-falling with the clear mathematical fingerprint of a negative bubble. These have found a bottom now.

Stand der Beobachtungen 1. Mai.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

Mehr Experten