„Marktoptimismus mahnt zur Vorsicht“
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Ungeachtet des jüngsten Anstiegs der Volatilität deuten die Entwicklung an den Aktienmärkten und die geringen Risikoaufschläge darauf hin, dass die Marktteilnehmer auf eine starke US-Wirtschaft vertrauen. Die langfristigen Zinsen signalisieren hingegen eine drohende Rezession. „Dieser Gegensatz wird noch verstärkt durch den verbreiteten Optimismus in Bezug auf das zu erwartende Gewinnwachstum, das vor dem Hintergrund der makroökonomischen Entwicklung zu ambitioniert erscheint. Wir befinden uns zwar nicht in einer Rezession, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind aber alles andere als robust. Der herrschende Marktoptimismus mahnt zur Vorsicht“, schreibt Michaël Lok, UBP Group CIO und Co-CEO Asset Management, in seinem aktuellen Monatsbericht.
Märkte in Grauzone
In den vergangenen fünfzehn Monaten haben sich die meisten Anlageklassen – mit Ausnahme Chinas – positiv entwickelt. „Wir müssen aber konstatieren, dass sich die Märkte in eine Grauzone mit steigender Volatilität, politischer Unsicherheit und widersprüchlicher Lesarten bewegt haben.“ Seiner Ansicht nach müssten sich Investoren darauf konzentrieren, erfolgreich durch die kommenden Monate des Übergangs zu navigieren, bis es mehr Klarheit über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen gebe.
Erste Zinssenkung der Fed dürfte Märkte nicht zusätzlich beflügeln
„Auch wenn keine akuten Bedrohungen am Horizont zu erkennen sind, reduzieren wir kurzfristig Risiken im Portfolio und positionieren uns entsprechend“, führt Lok aus. Der Vergleich mit früheren Zinswenden zeige, dass aufgrund der hohen Bewertungen am US-Aktienmarkt (S&P mit einem KGV von 20) nicht damit zu rechnen sei, dass durch den beginnenden Zinssenkungszyklus zusätzliche Impulse für den Aktienmarkt ausgingen. Infolgedessen sollten sich Aktieninvestoren auf Unternehmen mit hochwertigen, gut sichtbaren Ertragsströme konzentrieren, um die Effekte von möglichen Gewinnrevisionen in den folgenden Monaten zu umgehen.
Übergangsphase meistern
Die UBP ist bei Aktien vorsichtiger geworden und hat Mitte August das Aktienengagement über alle Sektoren und Regionen hinweg reduziert und Gewinne mitgenommen, nachdem die Positionen im Mai 2023 erhöht worden waren. Parallel dazu hat die Schweizer Privatbank ihre Überzeugung für US-Aktien von vier auf drei – von fünf möglichen – Punkte gesenkt. Auf der Anleiheseite bleibt die UBP im Umfeld der US-Präsidentschaftswahlen vorsichtig bei Zinsrisiken, vor allem bei 10-jährigen Treasuries, und hält an der Positionierung in kurzfristigen Carry-Strategien wie AT1-, High Yield- und Schwellenländeranleihen fest. „Um diese Übergangsphase erfolgreich zu meistern und aus der Überzeugung, dass alternative Anlagen gut geeignet sind, um von Marktunsicherheiten zu profitieren, haben wir Mitte August unsere Überzeugung in Bezug auf Hedgefonds von 3/5 ab auf 4/5 erhöht“, so Lok.
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