Fundamentale Nachricht
11:36 Uhr, 17.09.2024

Fed-Entscheidung dürfte Goldinvestoren in die Hände spielen

Im vierten Quartal dürfte die Kombination aus sinkenden Notenbankzinsen und einem schwächeren US-Dollar laut Peter Kinsella, Global Head of Forex Strategy bei der Union Bancaire Privée (UBP), weiterhin für steigende Goldpreise sorgen.

„Ein Anstieg auf Werte in der Größenordnung von 2700 USD je Unze bis Mitte 2025 erscheint durchaus realistisch“, sagt Peter Kinsella, Global Head of Forex Strategy bei der Union Bancaire Privée (UBP).

Zinssenkung der Fed
Seit den Sommermonaten erreichte der Goldpreis immer wieder neue Höchststände, zuletzt handelte das Edelmetall auf einem neuen Hoch von 2 580 USD je Unze. Dieser fast ungebrochene Aufwärtstrend hat mehrere Ursachen. „Zum einen blieb die US-Inflation in zwei aufeinander folgenden Monaten hinter den Erwartungen zurück und zeugt von aktuell nachlassendem Inflationsdruck. Das hat zur Folge, dass die Marktteilnehmer derzeit Zinssenkungen der Fed um ca. 100 Basispunkte bis Dezember einpreisen“, so Kinsella. In Jackson Hole stellte Fed-Gouverneur Powell implizit eine Zinssenkung für die Sitzung des Offenmarktausschusses an diesem Mittwoch in Aussicht. Mehrere andere große Notenbanken dürften folgen. Diese Entwicklung kommt dem Experten der UBP auf fundamentaler Ebene dem Goldpreis zugute. Zuletzt zeigte auch der US-Dollar Anzeichen von Schwäche. Nachdem der US-Dollar zuletzt hinter dem allgemeinen Trend bei marktbasierten Zinsen zurückgeblieben war, sehen wir aktuell zusätzlichen Spielraum für einen Zinsrückgang in den kommenden Monaten und Quartalen. „Eine Abwertung der Währung zieht in der Regel steigende Goldpreise nach sich, da Gold in US-Dollar notiert ist“, stellt der Devisenexperte fest.

Pause bei Goldkäufen der Notenbanken
Seit Anfang Juni tendieren die physischen Goldkäufe der Notenbanken nach unten. Von durchschnittlich 80 Tonnen pro Monat sind diese auf zuletzt ca. 40 Tonnen gesunken. Kinsella geht davon aus, dass der jüngste deutliche Anstieg der Goldpreise eine umfangreiche Aufstockung der Goldreserven vorerst unattraktiv machen dürfte. „Bei sinkenden Preisen dürfte genau dieser Faktor jedoch für solide Unterstützung sorgen, da die Notenbanken eine solche Gelegenheit nutzen dürften, um ihre Reserven aufzustocken. Die Gesamtsituation spricht weiterhin für Goldkäufe der Zentralbanken, da geopolitische Spannungen und hohe Haushaltsdefizite dem Goldpreis weiter Auftrieb geben werden.“

Trendwende bei Privatanlegern
Privatanleger haben in den letzten Wochen wieder mehr ETFs mit Fokus auf Gold nachgefragt, nachdem die Entwicklung hier zwei Jahre lang rückläufig gewesen war. Kinsella geht davon aus, dass die Nachfrage hier in den kommenden Monaten weiter spürbar anziehen wird, da die Anleger mit Gold ihre Anlagen diversifizieren wollen. Auch die chinesischen Privatanleger hätten ihr Engagement in Gold zuletzt ausgeweitet, teilweise bedingt durch den Mangel an Anlagealternativen am heimischen Markt, aber auch als Absicherung für Ersparnisse in Renminbi. Auch die indische Importnachfrage sei zuletzt stark gestiegen, nachdem mit dem Haushalt für dieses Jahr eine Senkung der Importsteuer bekannt gegeben worden war, berichtet der Experte der UBP.

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