Marktausblick 2015: Aktie bleibt das Ass im Ärmel der Anleger
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Für die Kapitalmärkte markiert das Jahr 2015 in mehrfacher Hinsicht einen Einschnitt. In Geld- und Geopolitik, Ölpreis sowie Wechselkurse ist Bewegung gekommen. „Die Karten werden neu verteilt“, fasst Jens Wilhelm, im Vorstand von Union Investment zuständig für Portfoliomanagement und Immobilien, zusammen. Die Nutzung des gesamten Spektrums an Anlageklassen und Währungsräumen werde damit zur absoluten Notwendigkeit. „Wer in diesem herausfordernden Umfeld sein Blatt nicht flexibel ausspielt“, ist Wilhelm überzeugt, „wird bei der Geldanlage nur schwer einen Stich machen.“
Mit Blick auf die richtige Anlagestrategie für 2015 ist Wilhelm der Überzeugung, dass sich an den Rentenmärkten der Eurozone das Anlagedilemma weiter verschärfen werde. Eine grundlegende Trendwende bei den Renditen sicherer Staatsanleihen erwartet er angesichts der lockeren Geldpolitik der EZB nicht: „Bei zehnjährigen Bundesanleihen ist allenfalls ein Renditeanstieg bis auf 0,5 Prozent zum Jahresende wahrscheinlich.“ Potenzial sieht er nur noch bei ausgewählten Peripherieanleihen, hochverzinslichen Unternehmensanleihen und Anleihen aus den Schwellenländern in Hartwährung.
Für institutionelle Investoren empfiehlt Wilhelm zudem, auch abseits der eher traditionellen Rentengattungen nach Rendite Ausschau zu halten. Forderungsbesicherte Wertpapiere und Nachrangtitel wie beispielsweise Contingent Convertible Bonds, kurz CoCo-Bonds, sind eine entsprechende Möglichkeit. Angesichts höherer Zinsen außerhalb des Euroraums gilt aber nach Auffassung des Anlagestrategen gerade im Anleihebereich, dass es für Anleger keine Alternative zu einer internationaleren Ausrichtung ihrer Portfolios gibt. „Die Renten-Trümpfe finden sich eher außerhalb des Euroraums“, fasst Wilhelm zusammen.
Grundsätzliche Attraktivität attestiert Wilhelm aber nach wie vor den Aktien. „Für uns bleibt die Aktie das Ass im Ärmel der Anleger“, konstatiert der Experte. „Die Mischung aus lockerer Geldpolitik, anziehendem Wachstum und niedrigen Rohstoffpreisen spricht weiter für die Anlageklasse – auch und gerade gegenüber den Alternativen.“ Allerdings sollte man mit einem schwankungsintensiven Börsenjahr 2015 rechnen, nicht zuletzt aufgrund der geopolitischen und geldpolitischen Unwägbarkeiten. Dennoch ist der Kapitalmarktvorstand von Union Investment überzeugt: „In der Gesamtschau überwiegen die Vorteile, vor allem in der Eurozone und in Japan.“ Hier wirkt sich zunehmend der Effekt der schwachen Währungen Euro und Yen als zusätzliche Ertragsstütze der exportorientierten Unternehmen aus. Das sollte sich dann auch in den Unternehmensgewinnen widerspiegeln.
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