Kommentar
19:10 Uhr, 04.03.2019

Markt nimmt Fahrt auf - nach unten!

Der Markt kommt zu Wochenbeginn richtig in Fahrt. Welche Neuigkeiten werden hier bloß verkauft?

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.773,66 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.773,66 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)

Auf den ersten Blick gibt es keinen triftigen Grund für den Abverkauf. Es fehlt an weltbewegenden Neuigkeiten. Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten sind immer noch nicht großartig, weder in den USA, noch in Europa. Das war aber gestern nicht anders.

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Vielmehr könnte hier der Grundstein für etwas ganz anderes gelegt werden. Seit Wochen steuern China und die USA auf einen Handelsdeal zu. Keiner zweifelt noch daran, dass es auf den letzten Metern keine Einigung geben wird.

Die Hoffnung auf die Einigung hat die Börse nach oben getrieben. Jetzt ist der Tank leer. Der Handelsdeal ist zwar noch nicht unterschrieben und theoretisch könnte er noch scheitern, doch wer vor allen anderen verkaufen will, muss jetzt Gas geben.

Wenn man erst verkauft, wenn die Tinte trocken ist, ist es schon vorbei. Das Motto heißt zwar „buy the rumor, sell the fact“, aber heutzutage ist man schon zu spät dran, wenn man wirklich auf die Fakten wartet. Und an Gewinnmitnahmen ist noch niemand verarmt.

Ob das nun schon der große Abverkauf ist, sei dahingestellt. Erste Gewinnmitnahmen gibt es, doch der Markt kann auch morgen schon wieder steigen. So manche losgetretene Lawine bleibt dann doch noch hängen...

Ein permanenter Aufwärtstrend wäre auch einem ganz anderen Marktteilnehmer ganz recht: der Schweizer Nationalbank. Diese vermeldet zu Monatsbeginn wie viel sie im letzten Jahr verloren hat. Es waren 14,9 Mrd. Franken.

Der Verlust ist verkraftbar. Im Vorjahr gab es einen Gewinn von über 50 Mrd. (siehe Grafik). Dennoch kommen so hohe Verluste zweifelsohne nicht gut an. Die gigantische Bilanzsumme ist ein großes Risiko, das nicht jeder wirklich haben möchte.

So schien die SNB vor einem Jahr entschlossen, ihre Bilanzsumme zu verkleinern. Das ist ihr nicht gelungen. Nicht einmal die hohen Verluste konnten die Bilanz verkleinern. Anscheinend wird hier nach wie vor kräftig Geld gedruckt. Da das unbegrenzt möglich ist, besteht keine akute Gefahr für die Notenbank.

Dennoch ist es bezeichnend, dass es auch 2018 nicht gelungen ist, die Bilanzsumme zu reduzieren. Der Aktienmarkt war zwar volatil, doch von Eurokrise war kaum eine Spur. Trotzdem lieben ausländische Anleger den Franken immer noch zu sehr. Die Notenbank muss zwar nicht mehr jeden Monat Milliarden in die Frankenschwächung stecken, doch eine Reduktion der Bilanzsumme würde den Franken zu sehr stärken.

Im Gegensatz zum Gesamtmarkt hält sich die Aktie der SNB übrigens gut. Trotz des Milliardenverlustes notierte die Aktie zu Wochenbeginn sogar im Plus.

Clemens Schmale

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15 Kommentare

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  • Risk money for freedom
    Risk money for freedom

    der Typ reimt sich die Börse auch wie sie im gefällt im Endeffekt ist jeder Artikel nur heiße Luft , typisch für emotionale Spekulanten heute hoch morgen tief usw nur Rendite sehen solche Leute nie ;)

    11:40 Uhr, 06.03.2019
  • Market Impact
    Market Impact

    Das wäre auch ne gute Überschrift gewesen: "Ob das nun schon der große Abverkauf ist, sei dahingestellt. Erste Gewinnmitnahmen gibt es, doch der Markt kann auch morgen schon wieder steigen. So manche los getretene Lawine bleibt dann doch noch hängen..."

    19:01 Uhr, 05.03.2019
  • Kavert
    Kavert

    ihr lauchs! habt ihr den artikel überhaupt gelesen und vor allem VERSTANDEN? guter artikel, Herr Schmale!

    08:19 Uhr, 05.03.2019
    2 Antworten anzeigen
  • hochdietassen
    hochdietassen

    ...und gleich in die Hosen machen...da sehen andere Spezialisten den Dow schon bei 24500 usw. Naja...und wenn schon. Musst mal schauen, wo er am 1.1.war!

    22:11 Uhr, 04.03.2019
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Kommt doch noch. Der Monat hat erst begonnen 😉

    21:13 Uhr, 04.03.2019
  • Charlie
    Charlie

    Wo denn? Ist doch noch nichts passiert!!! Fahrt aufnehmen sieht anders aus ;-)

    21:03 Uhr, 04.03.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Jaroos
    Jaroos

    Ich gehe davon aus, dass es Zeit für Gewinnmitnahmen war.

    19:50 Uhr, 04.03.2019
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Es ist einfach nur Zeit etwas durchzuatmen. Es muss nicht immer mit Nachrichten zusammenhängen.

    19:32 Uhr, 04.03.2019
  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    einmal " mit Sicherheit" kann man streichen😅

    19:25 Uhr, 04.03.2019
  • gabriel007
    gabriel007

    du pap nase nach so vviele woche aufwarst wieleicht ein kleines korektur ist drin nein ? :D sofort katastrofen scenarien schreiben ist ihre spezialitat !

    19:14 Uhr, 04.03.2019
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
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Finanzmarktanalyst
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Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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