Markit: Leichter Geschäftszuwachs im dt. Service-Sektor trotz deutlich weniger Neuaufträge
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London (BoerseGo.de) – Die Geschäftstätigkeit in Deutschland bietet weiterhin kein einheitliches Bild. Während das Stimmung im Industriesektor nach wie vor getrübt ist, kann sich der Dienstleistungsbereich im Juli etwas erholen. Diese aktuelle Lage signalisiert der Markit-Einkaufsmanagerindex, der am heutigen Freitag in seiner endgültigen Form vorgestellt worden ist.
Den Angaben des Londoner Markit-Instituts zufolge legte der saisonbereinigte finale Service-Index Geschäftstätigkeit von 49,9 Punkten im Juni auf 50,3 Zähler im Juli leicht zu und überstieg damit die neutrale Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Dennoch signalisiert er damit nur ein geringes Wachstum und verharrt auch weiterhin unter seinem Langzeit-Durchschnittswert von 53,0 Punkten. Für den immerhin geringen Auftrieb sorgten laut Markit hauptsächlich die Bereiche Hotels & Gaststätten sowie Vermietung & Unternehmensnahe Dienstleistungen.
Der saisonbereinigte finale Composite Index Produktion, der die Ergebnisse von Industrie- und Dienstleistungssektor vereinigt, rutschte von 48,1 Punkten im Juni auf 47,5 Punkte im Juli ab. Der Rückgang bestätige, dass der stark beschleunigte Produktionsrückgang im Industriesektor die geringen Zuwächse des Dienstleistungssektors in den Schatten stellte, betonte Markit-Ökonom Tim Moore. „Der geringe Geschäftszuwachs im Dienstleistungssektor konnte die massiven Einbußen der Industrie bei weitem nicht ausgleichen, weshalb die Gesamtleistung der deutschen Privatwirtschaft im Juli den tiefsten Fall seit knapp über drei Jahren erlebte“, so der Ökonom.
Infolge der relativ schwachen Konjunktur und der damit verbundenen allgemeinen Ausgabenzurückhaltung ging die Zahl der Neu- und Folgeaufträge im Service-Bereich deutlich zurück. Somit verzeichneten die Dienstleister nicht nur das vierte Minus in Folge sondern auch den stärksten Rückgang seit Juni 2009. Fünf der sechs Bereiche vermeldeten Auftragseinbußen im letzten Befragungszeitraum, am stärksten betroffen waren die Bereiche Vermittlung von Finanzdienstleistungen und Post/Telekommunikation. Auch insgesamt verzeichnete der deutsche Privatsektor den größten Auftragsverlust seit Juni 2009.
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