Markit: Deutsche Wirtschaft verliert an Schwung
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London (BoerseGo.de) – Die deutsche Privatwirtschaft verliert zunehmend an Dynamik. Dies signalisieren die aktuellen Einkaufsmanagerindizes für den Monat Mai. Wie das Londoner Marktforschungsinstitut Markit am Montag bekannt gab, sank im Berichtsmonat vorläufigen Daten zufolge der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe auf 58,2 Punkte. Ökonomen erwarteten im Vorfeld einen geringeren Rückgang auf 61,0 Punkte. Im April lag der Wert bei 62,0 Punkten. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor sinkt im Mai (vorläufig) auf 54,9 Punkte. Experten rechneten hingegen mit einem Anstieg auf 57,0 Punkte nach 56,8 Punkten im Vormonat.
„Die deutsche Privatwirtschaft ist im Mai mit der niedrigsten Rate seit letztem Oktober gewachsen. Weder die Industrie noch der Servicesektor konnten das hohe Expansionstempo des ersten Quartals 2011 halten. Positive Signale kamen hingegen vom Arbeitsmarkt und von der Preisfront: So blieb der Jobaufbau auch im Mai ausgesprochen kräftig, und der Preisauftrieb hat sich merklich abgeschwächt“, kommentiert Tim Moore, Ökonom bei Markit, die aktuellen Zahlen.
Die allgemein etwas schwächere Nachfrage nach Industrieerzeugnissen und Dienstleistungen sorgte laut Markit dafür, dass die deutsche Privatwirtschaft im Mai insgesamt den niedrigsten Auftragszuwachs seit letztem November verbuchte. Trotz des anhaltend starken Bedarfs nach Industrieerzeugnissen ‚Made in Germany’ seitens der asiatischen Schwellenländer seien bei den Industriebetrieben nicht mehr ganz so viele Auslandsbestellungen eingegangen wie in den zurückliegenden fünf Monaten, hieß es. Wegen des verringerten Zuwachses an Neu- und Folgeaufträgen sank der Index Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist im deutschen Servicesektor auf den niedrigsten Wert seit Dezember 2009.
Doch sei das Wachstum in der deutschen Privatwirtschaft nach wie vor kräftig. Dies und der daraus resultierende Kapazitätsdruck sorgten dafür, dass die Beschäftigung in der deutschen Privatwirtschaft auch im Mai in rekordverdächtigem Tempo zunahm. In der Industrie wurden laut Markit erneut mehr neue Arbeitsplätze geschaffen als im Servicesektor.
Der Markit-Einkaufsmanager-Index ist ein bewährter Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. An ihm lässt sich mit gutem Vorlauf der Trend der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erkennen.
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