Market Insights: Nach dem bullischen Signal, ist vor dem bullischen Signal
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Wer auf Jackson Hole blickte, schaut auf mehr als nur ein weiteres Zentralbankertreffen. Für Jerome Powell war es die letzte große Bühne, für die Märkte der Moment der Wahrheit. Zinssenkungen, politische Einflussnahme, die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Fed.
Jobwachstum ist in den letzten drei Monaten fast zum Erliegen gekommen, die Inflation kühlt ab, und die nächste FOMC-Sitzung Mitte September wird wahrscheinlich die erste Zinssenkung seit Dezember 2024 bringen.
Historisch hat genau dieses Muster (eine Pause von mehr als sechs Monaten und dann der erste Cut) dem S&P 500 Rückenwind verliehen. In den letzten sieben Zyklen tendierten die Märkte dazu, schon vor der ersten Senkung anzulaufen und auch danach weiterzuziehen. Der Grund: Die Lockerung markiert den Startschuss für neues Momentum.
Die Kommentare von US-Notenbankchef Jerome Powell in Jackson Hole, dass die inflationstreibende Wirkung von Importzöllen wahrscheinlich „kurzlebig“ sei und und das die „verschiebende Balance der Risiken“ (Inflationsgefahren, abkühlender Arbeitsmarkt) eine flexiblere Zinspolitik nahelegen würden, sind klar „dovishe“ Signale (Aussicht auf moderatere Zinsen). Ein Befreiungsschlag für zinssensitive Aktien. Besonders wachstumsstarke Small Caps und kreditnahe Finanzdienstleister könnten profitieren, da sinkende Finanzierungskosten und anziehende Kreditnachfrage ihr Geschäft beleben.
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📌 Fed-Zyklus: Lockerungen stützen Aktien … mit entscheidendem Unterschied
Im Durchschnitt brachten Phasen sinkender Zinsen Aktienjahresrenditen von +15,3 %, weit über Anleihen (+6,8 %) oder Cash (+4,0 %).
Doch der Kontext ist entscheidend. In Rezessionsphasen fielen die Erträge mit nur +4,8 % im Schnitt deutlich schwächer aus, während Lockerungen ohne Rezession ein starkes Aktienumfeld lieferten (+29,3 %).
Besonders profitierten Growth- und Small-Cap-Titel in diesen Fällen einer „weichen Landung“.

📌 Lange Pausen zwischen Zinssenkungen = bullisches Signal
Längere Abstände zwischen Fed-Zinssenkungen (5–12 Monate) hatten in der Vergangenheit oft positive Folgen für den Aktienmarkt.
In 10 von 11 Fällen notierte der S&P 500 ein Jahr nach einer solchen Pause im Plus; mit durchschnittlich 12,9 % Rendite.
Kurzfristig schwanken die Ergebnisse stark, doch auf Sicht von sechs bis zwölf Monaten überwiegt klar die bullische Tendenz.
Sollte die Fed im September 2025 nach neun Monaten Pause erneut senken, spräche die Statistik dafür, dass die Börse auch diesmal Rückenwind erhält.

📌 Historische Kluft zwischen Big Tech und Small Tech
Die Grafik von Bloomberg verdeutlicht, wie stark Large-Cap-Tech-Aktien aktuell ihre kleineren Wettbewerber outperformen. Während ein Index für Small-Cap-Tech seit Jahresbeginn 1 % verloren hat, legten die großen Technologiewerte im selben Zeitraum um 16 % zu. Der größte Abstand seit Beginn der Datenreihe vor 30 Jahren.

Während kleinere Unternehmen in den 2000er-Jahren über längere Phasen deutlich besser abschnitten, zeigt sich aktuell ein extremes Gegenbild: Mit einer relativen Underperformance von rund –41,9 % erleben Small Caps ihre schwächste Phase seit Jahrzehnten.

Und doch ist die Lage diesmal komplexer. Zölle beginnen gerade erst, sich in Produzentenpreisen bemerkbar zu machen.
Die Juli-FOMC-Protokolle zeigten ein gespaltenes Komitee: Die Mehrheit fürchtet immer noch Inflationsrisiken, während einige Mitglieder stärker auf die Gefahr eines schwächeren Arbeitsmarkts blicken. Dazu kommt politische Instabilität: Präsident Trump attackiert Powell offen und würde Powell mit der vorzeitigen Annonce des Fed-Chef Nachfolgers untergraben.
Und während Analysten jedes Detail im „Powell-Skript“ sezieren, handeln Märkte oft nach einem anderen Muster.
Erinnerst Du Dich an den DeepSeek-Schock im Januar? Nvidia verlor 17 % in nur einem Tag, nur um Wochen später auf neue Hochs zu steigen. Märkte haben ein Gedächtnis wie Goldfische: Schlagzeilen rauschen vorbei, Narrative drehen sich im Stundentakt, am Ende setzen sich Gewinne, Liquidität und Psychologie durch.
Ignore the noise, focus on the big picture and zoom out.
Markttechnik, Saisonalität und Sentiment
📌 Wenn neue Hochs trügerisch sind
Wie heiß die Bären waren, als der S&P 500 nach einem Rekordhoch fünf Tage in Folge gefallen ist.
Zuletzt markierte ein solches Muster Anfang 2022 den Beginn des Bärenmarktes, doch historisch gab es auch zahlreiche harmlose Episoden, in denen der Markt anschließend wieder aufwärtsdrehte.
Ihr kennt ja meine Statistik „Investieren am Allzeithoch“

📌 Freitag war der erste Akt
Die Grafik zeigt, dass der S&P 500 kurz davorsteht, ein neues Allzeithoch zu erreichen. Über 90 % aller gehandelten Werte an der NYSE notieren gleichzeitig im Plus.
Historisch betrachtet gab es lediglich zwei vergleichbare Phasen, in denen mindestens 85 % der Titel gleichzeitig anzogen und der Markt nahe ATH notierte.
Beide markierten den Beginn mehrjähriger Bullenmärkte.

📌 Markt überlebt mehrere tödliche Schüsse und steigert dennoch stets seine Gewinne. Wenn diese Resilienz keine höhere Bewertung rechtfertigt
Die Grafik von Fundstrat zeigt, wie sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 Equal-Weight Index in den vergangenen Jahren trotz gleich mehrerer „Black-Swan“-Ereignisse behauptet hat.
Von der Corona-Pandemie über die aggressivsten Zinsschritte der Fed bis hin zu jüngsten geopolitischen Eskalationen.
Bemerkenswert ist, dass das aktuelle Bewertungsniveau mit 16,9x nur leicht unter dem Hoch von 17,6x liegt, obwohl die Märkte sechs solcher Krisen verkraften mussten.

📌 Die „meistgehassten“ Rallys
Die Grafik zeigt, dass der S&P 500 seit 2020 bereits zum dritten Mal eine sogenannte „Most Hated Rally“ erlebt.
Sowohl nach dem Corona-Crash als auch nach den Rücksetzern von 2022 stiegen die Kurse kräftig an, begleitet von einer Vielzahl skeptischer Kommentare, die die Aufwärtsbewegung als trügerisch einstuften.
Auch im laufenden Jahr 2025 wiederholt sich dieses Muster: Trotz neuem Hoch bleibt die Stimmung von Misstrauen geprägt, viele Marktteilnehmer erwarten weitere Rückschläge.
Die BofA riet Anlegern zum Shorten. Seither ist der S&P500 um 27% gelaufen. Opps!?

📌 Saisonale Muster im S&P 500
Die von Bloomberg und Citadel Securities aufbereitete Grafik zeigt die historische Monatsperformance des S&P 500 seit 1928.
Auffällig ist dabei der wiederkehrende Schwächemonat September, der im Durchschnitt deutlich negativ ausfällt.
Anleger orientieren sich oft an diesen saisonalen Mustern, doch die jüngere Entwicklung mahnt zur Vorsicht:
So begann der September 2024 mit einem schnellen Rückgang von rund 5 %, endete aber dennoch im Plus. Ob sich diese Dynamik 2025 wiederholt, bleibt offen. Klar ist jedoch wie immer, dass saisonale Effekte allein selten das ganze Bild liefern.
Ich halte mich von diesen Spekulationen fern. Wer aufgrund solcher Statistiken nicht investiert und wartet, der geht genauso eine aktive Entscheidung ein. Das ist auch ein Trade. Die Kosten: die Opportunitätskosten entgangener Rendite.
Machst Du das bewusst, dann ist das okay. Andernfalls solltest Du Dich hinterfragen.
Denn was bringt es Dir, wenn der Markt in der Zeit 15% steigt, dann 8% korrigiert und Du dann Deinen Dip kaufst oder ggfs gar nicht, steht ja höher 🙈
Das ist eine ganz üble Negativspirale.

📌 Post-Election Muster: Schwäche jetzt, Stärke später
Auch diesmal nach Jackson Hole?
Seit 1950 zeigt sich regelmäßig eine schwächere Marktphase zwischen August und Oktober, bevor die Kurse typischerweise ihren Boden erreichen und in eine kräftige Jahresendrally übergehen.
Historisch gesehen folgt auf die Herbstschwäche ein stabiler Aufwärtstrend bis Dezember.

📌 VIX und sein historisches Muster
Historisch markiert der VIX im Juli oder frühen August seinen Tiefpunkt, bevor er in den Herbstmonaten deutlich anzieht und im Oktober häufig seinen Höhepunkt erreicht.

📌 Wenn der Herbst zur Bewährungsprobe wird
September und Oktober sind traditionell die volatilsten Monate für den S&P 500. Besonders im Oktober häufen sich starke Kursschwankungen.
Über 580 Tage mit Bewegungen von mehr als 1 %, davon allein 93 mit Ausschlägen über 3 %.

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📌 V-förmige Böden als Muster
Die Analyse von Fundstrat zeigt, dass der S&P 500 in den vergangenen knapp 100 Jahren bei starken Einbrüchen von mehr als 20 % in der Mehrheit der Fälle eine schnelle, V-förmige Erholung durchlief.
Konkret kam es in 8 von 12 Fällen seit 1929 zu einer direkten Umkehr ohne nachhaltigen „Retest“ der Tiefststände.
Die Marktbewegung in 2025 fügt sich in dieses Muster ein und deutet darauf hin, dass Anleger selbst nach massiven Abwärtsbewegungen oft von einer dynamischen Rückkehr zu höheren Kursniveaus überrascht werden.
Märkte neigen eher zur plötzlichen Wende als zu langem Bodenbildungsmuster.

📌 Breath Thrust: ein historisch bullisches Signal
Im Mai 2025 kam es zum „Breadth Thrust“ Signal, auch ich habe dem Signal eine Headline gewidmet und genau dieses Signal war und ist wieder ziemlich zuverlässig gewesen.
Mehr als 55 % der S&P-500 Aktien markierten gleichzeitig neue 20-Tage-Hochs.
Solche Marktbreiten-Signale sind selten, aber statistisch extrem aussagekräftig: In den letzten Jahrzehnten lag die Median 12-Monats-Performance des S&P 500 nach einem solchen Signal bei +15,8 %, die Trefferquote sogar bei 97 %.
Schon nach 3 Monaten zeigt sich im Schnitt eine Rendite von knapp +4 %, nach 6 Monaten rund +10 %.
Drei Monate nach dem Mai-Signal passt die Entwicklung bisher ins Muster: Die Marktbreite stützt die Rallye, und die Statistik spricht klar für überdurchschnittliche Renditechancen bis ins Frühjahr 2026.
Rücksetzer auf dem Weg sind normal, aber jeder der mich damals belächelte und andauernd von Bärenmarktrally sprach, hat alle möglichen Statistiken ignoriert, die das damals bereits widerlegt haben.
Ich kann Euch nur empfehlen sich alle Market Insights von Ende März bis Anfang Mai anzuschauen. Goldwert

📌 Wir feiern 3 Jahre invertierte Zinsstrukturkurve
Und? Wo ist die seit Jahren angekündigte Rezession? Irgendwann wird sie schon kommen, aber das dann auf dieses Signal zurückführen?
Ich kann auch jeden Tag schreien „Es crasht, es crasht“. Am Anfang glaubt man mir vielleicht noch, irgendwann bin ich einfach ein Marktschreier. Genauso wie Michael Burry, gleich mehr.
Ein weiteres Beispiel: IGNORE THE NOISE. Die Medien werden immer irgendwelche Zusammenhänge finden und sie dir als etwas verkaufen, was die ultimative Wahrheit sein soll
Die US-Zinskurve (10Y–3M) ist seit Oktober 2022 invers und nähert sich damit ihrem dritten „Jubiläum“ ohne nachfolgende Rezession.
Historisch lagen zwischen einer Inversion und dem Beginn einer Rezession im Schnitt 24 Monate, in Extremfällen aber auch bis zu 50 Monate.
Die Situation zeigt, wie gefährlich dogmatische Deutungen sind.
Eine Inversion signalisiert zwar wirtschaftliche Ungleichgewichte, doch sein Timing daran auszurichten… da ist vieeeeeel Rendite flöten gegangen.

📌 Wenn Crash-Warnungen Rendite bringen
Die Grafik zeigt eindrücklich, dass Michael Burry mit seinen viel beachteten Börsenwarnungen in den letzten Jahren häufig danebenlag.
Ob „Bubble in passive investing“ (2019), „Significant bearish market bet“ (2020) oder zuletzt „SELL“ (2023).
In allen Fällen legte der S&P 500 im Anschluss deutlich zu, teils um mehr als 150 %.

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Spannende Earnings diese Woche

📅 Am Montag:
☀️ PDD Holdings
🌙 –
📅 Am Dienstag geht es weiter mit:
☀️ Scotiabank
🌙 Okta, Box, MongoDB, PVH Corp.
📅 Zur Wochenmitte warten:
☀️ Ping An Insurance, Meituan, Gazprom, Dollarama, ANTA Sports, Royal Bank of Canada (RBC), Kohl’s
🌙 NVIDIA, CrowdStrike, Veeva Systems, Snowflake, Trip.com, Agilent Technologies, HP Inc., Pure Storage, Five Below, Bill.com, Nutanix
📅 Am Donnerstag folgen:
☀️ Vinci, Li Auto, Pernod Ricard, Haier Smart Home, Dollar General, Victoria’s Secret, Lynas Rare Earths, Delivery Hero, CD Projekt, Strabag, Hormel Foods, Dick’s Sporting Goods
🌙 Dell Technologies, Autodesk, Marvell Technology, Affirm, Lululemon Athletica, Ulta Beauty, Elastic, Gap Inc., SentinelOne
📅 Zum Wochenabschluss:
☀️ Alibaba, SAIC (Science Applications International Corporation)
🌙 BYD Company
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