Market Insights: Jetzt noch schnell wegen Death Cross verkaufen?
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In den vergangenen Wochen hat sich die Marktstimmung in einem historisch einmaligen Ausmaß verschlechtert. Die aktuelle Umfrage der American Association of Individual Investors (AAII) zeigt, dass der Anteil bärisch gestimmter Anleger seit acht Wochen in Folge bei über 50 % liegt – ein Rekord seit Beginn der Erhebung im Jahr 1987. Dieser Negativrekord wurde weder während der Dotcom-Blase, der globalen Finanzkrise, 9/11 noch der Covid-19-Pandemie erreicht. Erstmals übertrifft die aktuelle Lage – ausgelöst durch die 2025er Handelskonflikte – alle bisherigen Krisen in puncto Pessimismus.
Parallel dazu meldet der University of Michigan Consumer Sentiment Index seinen tiefsten Stand seit Juni 2022 – und gleichzeitig den zweittiefsten Wert überhaupt seit Beginn der Datenerhebung 1952. Seit Dezember ist das Verbrauchervertrauen um über 30 % eingebrochen, getrieben durch wachsende Sorgen, dass die Eskalation im Handelsstreit eine Rezession auslösen könnte.
Auch auf politischer Ebene ist die Stimmung angespannt. Laut The Economist hat Präsident Trump durch seine jüngste Zollankündigung vor zwei Wochen einen massiven Rückgang seiner Zustimmungswerte erlitten.
Trotz – oder gerade wegen – dieser geballten Negativität sendet der Markt aktuell deutlich überverkaufte technische Signale: Ein erhöhtes Put-Call-Verhältnis, ein sprunghafter Anstieg des VIX, breit angelegte Verkäufe sowie Momentum-Kapitulationen deuten darauf hin, dass viele Marktteilnehmer aus Panik ausgestiegen sind. In Summe entsteht damit eine der technisch günstigsten Ausgangslagen der letzten Jahre, ein konträres Kaufsignal.

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Laut der aktuellen Umfrage des Bank of America Fund Manager Survey (FMS) erwarten 82 % der Befragten, dass sich die globale Wirtschaft abschwächen wird, was den höchsten Wert seit 30 Jahren darstellt. 42 % der Befragten halten eine Rezession für wahrscheinlich. Ein Rekordanteil globaler Investoren plant, ihre Allokationen in US-Aktien zu reduzieren. Die Liquiditätsquote stieg auf 4,8 %, was einen Anstieg von 125 Basispunkten seit Februar 2023 darstellt – der größte 2-Monats-Anstieg seit April 2020. Die Allokation in US-Aktien fiel auf ein Netto-Underweight von 36 %, was den niedrigsten Wert seit Mai 2023 markiert. Die Allokation in US-Aktien sank in nur zwei Monaten um 53 Prozentpunkte, was den größten Rückgang in einem Zeitraum von zwei Monaten darstellt.





Laut der Bank of America Fund Manager Survey (BoA FMS) gilt der "Long-Trade in Gold" nun als die am stärksten vertretene Trade, mit 49 % der Investoren, die diese Position spielen, ein Anstieg von 25 Prozentpunkten. Diese Entwicklung beendet eine 24-monatige Serie, in der der "Long-Trade in den Magnificent 7" der most crowded Trade war. Zum ersten Mal seit März 2023 ist dieser Trade nicht mehr der populärste.

Markttechnik, Saisonalität und Sentiment
📌 Panik wegen Death Cross
Der jüngste „Death Cross“ im S&P 500 – also das Unterschreiten der 50-Tage-Linie unter die 200-Tage-Linie – ist das erste seit März 2022. Todeskreuz?! Klingt dramatisch, historisch betrachtet ist dieses Signal jedoch kein verlässlicher Vorbote tiefer Bärenmärkte.
In den letzten zwei Jahrzehnten gab es insgesamt 9 solcher Signale, von denen nur 3 – während der Dotcom-Blase, der Finanzkrise 2008 und dem Bärenmarkt 2022 – tatsächlich zu starken weiteren Verlusten führten. In rund 63 % der Fälle hatte der Markt zum Zeitpunkt des Signals bereits seinen Tiefpunkt erreicht oder befand sich sehr nahe daran.
Die Daten zeigen auch, dass kurzfristig – etwa ein bis vier Wochen nach dem Signal – die Kursreaktion durchwachsen ist. Durchschnittlich verliert der Markt leicht an Wert, die Trefferquote positiver Wochen liegt aber immerhin bei über 50 %.
Im Schnitt verzeichnete der S&P 500 in den zwölf Monaten nach einem Death Cross eine durchschnittliche Rendite von +6,3 %, der Median lag sogar bei +10,5 %. In über 72 % der Fälle war die 12-Monats-Performance positiv. Auch über kürzere Zeiträume hellt sich das Bild auf: Nach drei Monaten lag die durchschnittliche Rendite bei +2,5 %, nach sechs Monaten bei +4,6 % – jeweils mit über 55 % Wahrscheinlichkeit auf ein positives Ergebnis.
Nur im kurzfristigen Zeitraum von einem Monat ist die Bilanz tendenziell negativ (durchschnittlich -0,5 %), was das Signal eher als kurzfristige Schwäche denn als langfristige Gefahr entlarvt. Zwar gab es in der Vergangenheit einige gut getimte Warnsignale wie im Dezember 2007 oder März 2022 – aber ebenso viele „späte“ Signale, bei denen der Markt bereits wieder drehte, wie im März 2020.
Besonders auffällig ist, dass schnelle Korrekturen wie aktuell 2025 oft andere Verläufe nehmen als langgezogene Abwärtsphasen. Frühere Beispiele wie 2010, 2011 oder 2020 zeigen, dass Death Crosses nach abrupten Rückgängen eher konträre Signale sein können. Der aktuelle Fall unterscheidet sich also deutlich von klassischen, langsam einsetzenden Bärenmärkten.
Ein Death Cross mag auf dem Papier dramatisch klingen, ist jedoch historisch betrachtet kein verlässlicher Auslöser für langfristige Bärenmärkte. Im Gegenteil – in vielen Fällen war es eher ein Einstiegssignal. Anleger sollten das Signal also nicht isoliert, sondern im Kontext des gesamten Marktumfelds betrachten.

📌 Analysten senken ihre Kursziele für den S&P 500 zuletzt sogar schneller als während des Corona-Crashs im März 2020
Innerhalb nur eines Monats fiel das durchschnittliche Jahresendziel um 7,5 %, ein deutliches Signal für die Verunsicherung am Markt. Hauptgrund sind die eskalierenden Handelskonflikte und die damit verbundenen Konjunktursorgen. Dennoch: Trotz der Korrektur rechnen viele Analysten weiterhin mit einem positiven Jahresabschluss – wenn auch von einem niedrigeren Niveau aus.

Laut einer Bloomberg-Umfrage unter Wall-Street-Strategen beträgt der Abstand zwischen den höchsten und niedrigsten Jahresendzielen für den S&P 500 mehr als 2.500 Punkte bzw. 57 %, was den größten Abstand zu diesem Zeitpunkt im Jahr darstellt.

📌 Heftigkeit der Gewinnrevisionen der Analysten für US-Firmen so krass wie zum Beginn von Covid?!

📌 Negatives Q1 eher ein schlechtes Zeichen
Der Chart zeigt den Vergleich der durchschnittlichen S&P 500-Renditen von Q2 bis Q4 nach einem positiven und einem negativen ersten Quartal (Q1). Was zeigt sich? Die Performance in den folgenden drei Quartalen (Q2-Q4) fällt nach einem negativen ersten Quartal (grüne Linie) tendenziell schwächer aus als nach einem positiven ersten Quartal (violette Linie).

Magnificent 7
📌 Von Mag 7 zu Lag 7
Während die „Magnificent 7“ – also Nvidia, Meta, Tesla, Amazon, Google, Apple und Microsoft – im Jahr 2024 noch die unangefochtenen Börsenstars waren, haben sie sich 2025 bislang in kollektive Underperformer verwandelt. Alle 7 notieren deutlich unter dem S&P 500, der selbst ein moderates Minus von rund -9,9 % verzeichnet.

📌 Bewertungen seit Jahresstart
Alle Mag 7 verzeichnen 2025 eine deutliche Multiple Compression, also sinkende KGVs. Als Gruppe handeln sie zu einem erwarteten KGV von nur noch 22,6x und der S&P 500 von 19x

Damit sind die Mag 7 so günstig wie in den letzten 2 Jahren nicht mehr

📌 Bewertungen vor ChatGPT (November 2022) und heute

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Gold & Krypto-Corner
📌 Rekord Gold-Inflows
Gold stieg in 2025 bereits um 27 % und ist auf dem Weg zum besten Jahr seit 1979.

📌 Aber gemäß Gold-Saisonalität könnte erstmal eine Pause angebracht sein

Spannende Earnings diese Woche

Am Montag
☀️ -
🌙 Medpace
Am Dienstag geht es weiter mit:
☀️ GE Aerospace, RTX, Verizon, Danaher, Lockheed Martin, Elevance Health, Moody’s, 3M, Northrop Grumman, MSCI, Equifax, Pulte Group, Kimberly-Clark, Invesco
🌙 Tesla, SAP, Intuitive Surgical, Chubb, Baker Hughes, EQT, Enphase Energy
Zur Wochenmitte warten:
☀️ Philip Morris, AT&T, BYD, Thermo Fisher, Nextera Energy, Boeing, CME Group, GE Vernova, Boston Scientific, EssilorLuxottica, Amphenol, General Dynamics, Mediatek, Danone, Reckitt, Otis, Assa Abloy, Old Dominion, Vertiv, Check Point Software, Fanuc, UMC, Shimano, Just Eat, Steve Madden
🌙 IBM, ServiceNow, Lam Research, Texas Instruments, Chipotle, O’Reilly, Newmont, Edwards Lifesciences, ResMed, Kering, Markel, Rollins, Mattel, Seagate, GooseHead, Viking Therapeutics, Impinj, Teladoc Health
Am Donnerstag folgen:
☀️ Procter & Gamble, Nestlé, Roche, PepsiCo, Unilever, Merck, Caterpillar, CATL, Union Pacific, Comcast, Fiserv, Bristol Myers Squibb, Relx, Air Liquide, Sanofi, SK Hynix, Thales, Dassault Systèmes, Keurig DrPepper, Freeport McMoRan, L3Harris, Nasdaq Inc, Tractor Supply, Orange, Nokia, Rockwell Automation, Dow, ASE, Pool Corp, Delivery Hero, American Airlines, Kion, Harley-Davidson, Vossloh, Peabody
🌙 Alphabet, T-Mobile US, Gilead, Intel, Republic Services, Digital Realty, Vale, Peloton, Weyerhaeuser, Kinsale Capital, Roku, Skechers
Zum Wochenabschluss:
☀️ AbbVie, Abbott, Hitachi, Safran, AON, Colgate, Holcim, Schlumberger, Ping An Insurance, PetroChina, Phillips 66, Charter Communications, Toyota, Centene, LyondellBasell, BB Biotech, Nordex, AutoNation, Samsung SDI
🌙 -
Ich wünsche euch einen erfolgreichen Wochenstart! Euer Valentin
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