Market Insights: Das sind die Earnings-Trades von Morgan Stanley
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Präsident Trumps zweite Amtszeit ist gerade mal wenige Tage alt und bringt aufgrund seiner wirtschaftspolitischen Implikationen bereits ordentlich Volatilität mit sich.
Die Verlängerung des Tax Cuts and Jobs Act von 2017 dürfte niedrigere Steuerbelastungen für Unternehmen und Einzelpersonen sichern, was Wachstumsimpulse setzen könnte. Gleichzeitig wird die wachsende Staatsverschuldung durch fortgesetzte Haushaltsdefizite problematisch bleiben. Das neu geschaffene Department of Government Efficiency (DOGE) soll Einsparpotenziale aufdecken, doch ob dies effektiv gelingt, bleibt fraglich.
Geplante Zölle, darunter ein 10-20%-Tarif auf Importe und spezifische Maßnahmen gegen China, Kanada und Mexiko, könnten die Handelslandschaft verändern. Während Zölle kurzfristig Arbeitsplätze schützen könnten, könnten sie gleichzeitig Inflation anheizen und die Kosten für Konsumgüter erhöhen. Gleichzeitig könnte Trumps expansive Energiepolitik, einschließlich verstärkter Öl- und Gasförderung, kurzfristig die Energiepreise senken und damit die Inflation dämpfen. Trump drängt zudem auf weitere Zinssenkungen. Ein verschärfter Ansatz in der Immigration könnte Arbeitskräftemängel in Schlüsselbranchen verschärfen, insbesondere, da die Anzahl der offenen Stellen weiterhin die der Arbeitslosen übersteigt.
Die kommenden Jahre versprechen eine ordentliche Portion Volatiltät. Die erste Woche hatte es bereits in sich.
Ist jetzt die Zeit für Europa gekommen?
Der S&P 500 verzeichnete mit einem Anstieg von 1,7 % den besten Jahresbeginn einer US-Präsidentschaft seit Ronald Reagan 1985. Dennoch konnten die internationalen Märkten noch besser abschneiden. In Deutschland stiegen die Aktien um 2,4 %, in Japan um 3,9 %.
Die nächste Grafik bestätigt das Interesse für europäische Aktien, denn der Januar stellt die zweitgrößte monatliche Kapital-Rotation in Eurozonen-Aktien der letzten 25 Jahre dar.
Goldman Sachs bleibt in ihrem Outlook 2025 Report eher skeptisch, dass die vergangenen zehn Jahre der außergewöhnlichen Dominanz amerikanischer Unternehmen enden.
US-Technologieunternehmen setzen weltweit Maßstäbe: Insgesamt gibt es 48 US-Technologieunternehmen, die jeweils über eine Milliarde USD Gewinn erzielen – im Vergleich zu lediglich 35 solcher Unternehmen im Rest der Welt zusammen. Die USA sind auch in Bezug auf die Marktkapitalisierung führend Aktien- und Anleihemärkte haben einen Gesamtwert von 79 Billionen USD, das Achtfache von Japan, dem nächstgrößten Markt mit 10 Billionen USD. Sieben der zehn weltweit größten Unternehmen stammen aus den USA, während die übrigen drei staatlich kontrolliert sind.
Seit 1992 wachsen die Gewinne amerikanischer Unternehmen jährlich um 2,4 Prozentpunkte schneller als die Gewinne in anderen entwickelten Volkswirtschaften. Während viele Länder nach der Pandemie stagnieren, zeigt die US-Wirtschaft weiterhin beeindruckende Dynamik und Resilienz. Dieses Wachstum erfolgt zudem mit geringerer Volatilität.
Kein Wunder also, dass ausländische Investoren in den letzten zwölf Monaten 1,4 Billionen USD in US-Märkte investiert haben – mehr als das Doppelte des jährlichen Durchschnitts seit der Finanzkrise 2008.
Die hohen Bewertungen von US-Aktien spiegeln deren außergewöhnliche Leistung wider. Um einen fairen Vergleich mit anderen Märkten anzustellen, erfordert es eine sektoradjustierte Betrachtung.
Goldman Sachs zeigt, dass Unterschiede in den Sektorgewichtungen häufig zu Verzerrungen führen: So entfallen beispielsweise nur 1 % der britischen Marktkapitalisierung auf Technologieunternehmen, während dieser Anteil in den USA erheblich höher ist. Im Energiesektor sind 5 % der Gewinne des S&P 500 darauf zurückzuführen, verglichen mit 19 % in Großbritannien und 1 % in Japan. Nach Anpassung an diese Unterschiede liegt die Bewertungsprämie der USA gegenüber der Eurozone bei 23 %, statt der ursprünglich berechneten 39 %.
Die entscheidende Frage für die kommenden Jahre ist, ob die Dominanz der USA anhalten wird oder ob es zu einer Marktverschiebung kommt. Aktuell rechtfertigen die außergewöhnlichen Finanzkennzahlen der US-Unternehmen die hohen Bewertungen. Solange die Erwartungen weiterhin übertroffen werden, dürfte die US-Dominanz anhaltend stabil bleiben.
Markttechnik, Saisonalität und Sentiment
📌 Januar-Saisonalität
Die Grafik zeigt die typische saisonale Stärke der US-Aktienmärkte im Januar, bedingt durch hohe Kapitalzuflüsse.
📌 Diese Sektoren haben in der Vergangenheit im ersten Jahr eines Präsidentschaftszyklus (seit 1972) am häufigsten den Markt outperformt
Finanzwerte führen mit zwölf von 13 möglichen Fällen, gefolgt von Health Care mit neun von 13 Fällen. Diese Sektoren weisen somit die höchste Erfolgsquote auf.
📌 Nachwahl-Jahre performen zunehmend besser ...
Die Grafik zeigt, dass Nachwahljahre (seit 1985) im Durchschnitt eine besonders starke Performance des S&P 500 aufwiesen, mit einem durchschnittlichen Anstieg von 18,1 % und Gewinnen in neun von zehn Fällen. Obwohl Vorwahljahre traditionell historisch die besten Ergebnisse liefern, hat sich in den letzten 40 Jahren das Post-Wahljahr als deutlich stärkere Phase etabliert.
📌 ... vor allem, wenn ein Präsident seine zweite Amtszeit antritt
Die Grafik zeigt, dass Nachwahljahre seit 1950 für den S&P 500 besser abschneiden, wenn ein Präsident seine zweite Amtszeit antritt. In diesen Jahren beträgt die durchschnittliche Performance 9,6 %, verglichen mit 6,8 % bei einem neuen Präsidenten. Ein möglicher Grund für diese Tendenz könnte in der geringeren politische Unsicherheit und der stabileren wirtschaftspolitischen Kontinuität in der zweiten Amtszeit liegen.
📌 Der Aktienmarkt schnitt unter Ex-Präsident Biden nicht schlecht ab
Unter Präsident Biden erzielten die Aktienmärkte eine Gesamtrendite von 57,9 %, was ihn auf Platz 12 der letzten 32 Präsidentschaftsperioden seit 1897 einordnet. Die annualisierte Rendite lag bei 12,1 % in den letzten vier Jahren und ist damit die fünftbeste Performance unter den vergangenen 22 Präsidenten seit 1897. Auch die beiden vorangegangenen Präsidenten, Trump und Obama, mit Platz 3 und Platz 4 ähnlich starke Ergebnisse lieferten, was die jüngsten Jahre zu einer renditestarken Ära macht.
📌 Zinssenkungszyklus und Entwicklung der Anleiherenditen im Clinch
Die US-Aktienmärkte zeigen aktuell eine Performance, die im Einklang mit historischen Zinssenkungszyklen ohne Rezession liegt, wie der aktuelle Verlauf des S&P 500 (blau, oben) im Vergleich zu früheren Normalisierungsphasen verdeutlicht.
Der untere Chart hingegen verdeutlicht, dass die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen im aktuellen Zyklus entgegen der üblichen Abwärtsbewegung in solchen Phasen ansteigen, was eine Abweichung von den historischen Trends darstellt, wie die Analyse von Goldman Sachs zeigt.
📌 Trotz Allzeithoch teils unschön
Der S&P 500 hat sich zwar gut gehalten, aber unter der Oberfläche gibt es immer weniger Aktien, die sich noch im Aufwärtstrend befinden.
📌 Der Russell 2000 wartet noch immer auf die Erlösung
Es ist mehr als 800 Tage her, dass der Russell 2000 ein neues Allzeithoch erreicht hat.
Das sind die Earnings-Trades von Morgan Stanley
Morgan Stanley erwartet, dass die Aktien von Axon Enterprise, Cloudflare, Vertex Pharmaceuticals, Walt Disney und Zebra Technologies positiv auf die Q4-Ergebnisse reagieren werden.
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Spannende Earnings diese Woche
Am Montag:
☀️ AT&T, Ryanair, SOFI, Hitachi, Ermenegildo Zegna
🌙 Nucor
Am Dienstag geht es weiter mit:
☀️ SAP, RTX, Lockheed Martin, Boeing, Royal Carribean, Paccar, Atlas Copco, General Motors, Kimberly Clark, Sartorius, Invesco, Jetblue
🌙 LVMH, Stryker, Starbucks, Chubb, Vale, ADM, F5, Logitech, Houlihan Lokey, Qorvo, Ledingclub
Zur Wochenmitte warten:
☀️ ASML, T-Mobile US, Alibaba, Danaher, ADP, General Dymnamics, Nasdaq, MSCI, Hess, Corning, Otis, Lonza, Raymond James, Rockwell Automation, Lennox, Evercore ISI
🌙 Microsoft, Meta, Tesla, Servicenow, IBM, Qualcomm, Waste Management, Ameriprise Financial, United Rentals, Western Digital, Teradyne, Markel, Skyworks Solutions, Levi Strauss, Whirlpool
Am Donnerstag folgen:
☀️ Mastercard, Roche, Thermo Fisher, Comcast, Caterpillar, Blackstone, Sanofi, UPS, ABB, Sherwin Williams, Cigna, Altria, Trane Technology, Northrop Grumman, Roper Technology, BBVA, Glencore, L3Harris, Takeda, Deutsche Bank, Cardinal Health, Tractor Supply, Canon, Dow, Kone, Pulte Group, Check Point Software, H&M, Biogen, Evolution Gaming, Brookfield Infrastructure Partners, Mobileye, DWS, SiriusXM
🌙 Apple, KLA, Visa, Intel, Atlassian, Arthur J Gallagher, Baker Hughes, Resmed, Edwards Lifesciences, Deckers Outdoor, Microchip, Unity Software, Modine Manufacturing
Zum Wochenabschluss:
☀️ Exxon Mobile, Chevron, Abbvie, Eaton, Samsung, Novartis, Hitachi, AON, Grainger, Philips 66, Imperial Brands, Komatsu, Toyota, Church Dwight
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Ich wünsche euch einen erfolgreichen Wochenstart! Euer Valentin
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