Fundamentale Nachricht
12:06 Uhr, 15.04.2020

Mais: Weiterhin starker Gegenwind

Der fallende Ölpreis stellt nach Einschätzung von Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch weiterhin einen Belastungsfaktor für Mais dar.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Maispreis an der CBOT verlor gestern gut ein Prozent und fiel auf 332 US-Cent je Scheffel zurück. Damit nähert er sich wieder dem Anfang April verzeichneten Dreieinhalbjahrestief. Der fallende Ölpreis stellt weiterhin einen Belastungsfaktor für Mais dar. Denn dadurch kommt die Nachfrageschwäche im Zuge der Corona-Krise zum Ausdruck, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

In der letzten Berichtswoche sei die US-Benzinnachfrage laut Daten des US-Energieministeriums auf ein Rekordtief gefallen. Entsprechend sinke auch der Bedarf an Ethanol, das aus Mais produziert werde. Das US-Landwirtschaftsministerium habe dem in seiner jüngsten Prognose bereits Rechnung getragen und den Maisbedarf für Ethanol in den USA im laufenden Erntejahr 2019/20 um 375 Millionen auf 5,05 Milliarden Scheffel reduziert. In der Folge sollten die US-Maisvorräte am Ende des Erntejahres bei 2,09 Milliarden Scheffel liegen und damit 200 Millionen Scheffel höher als bislang erwartet. Auf globaler Ebene führe das zu einem geringeren Angebotsdefizit von knapp 18 Millionen Tonnen (bisherige Schätzung 23 Millionen Tonnen), heißt es weiter.

„Die weltweiten Lagerendbestände sollen nun bei 303 Millionen Tonnen liegen und damit knapp sechs Millionen Tonnen höher als bislang erwartet. Außerhalb Chinas soll sich der Lagerbestand auf 104 Millionen Tonnen belaufen, ebenfalls knapp sechs Millionen Tonnen mehr als in der bisherigen Schätzung. Auch im folgenden Erntejahr dürfte der Maisbedarf für die Herstellung von Ethanol in den USA beeinträchtigt bleiben. Die Prognosen von Marktbeobachtern liegen 150 Millionen bis 350 Millionen Scheffel niedriger als in der im Februar veröffentlichten Annahme des USDA. Kommt es dann noch zu der bislang erwarteten deutlich höheren US-Maisernte, droht aus der aktuellen Preisschwäche ein dauerhaftes Tief zu werden“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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