Fundamentale Nachricht
14:04 Uhr, 01.04.2020

Mais: US-Landwirte planen zweitgrößte Fläche aller Zeiten

Die US-Landwirte planen laut US-Landwirtschaftsministerium USDA, in diesem Jahr rund 97 Millionen Morgen mit Mais zu bestellen. Dies wäre ein Zuwachs um acht Prozent und läge nur marginal unter dem Rekord von 2012/13.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Laut US-Landwirtschaftsministerium USDA planen die US-Landwirte, in diesem Jahr rund 97 Millionen Morgen mit Mais und 83,5 Millionen Morgen mit Sojabohnen zu bestellen. Bei Mais wäre dies ein Zuwachs um acht Prozent und läge nur marginal unter dem Rekord von 2012/13, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

In Umfragen sei meist nur mit 94 Millionen Morgen gerechnet worden. Die Fläche solle vor allem in solchen Staaten stark ausgedehnt werden, die in der Regel hohe Erträge auswiesen. Die geplante Sojabohnenfläche wäre zehn Prozent größer als im Vorjahr, bliebe aber unter der Erwartung der Beobachter von durchschnittlich nur rund 85 Millionen Morgen, heißt es weiter.

„Es wäre allerdings nicht überraschend, wenn tatsächlich etwas weniger Mais, dafür aber etwas mehr Sojabohnen angebaut würden. Denn die Schätzung des USDA basiert auf Umfragen unter US-Landwirten, die bereits von Ende Februar bis Mitte März durchgeführt wurden, also zu einer Zeit, als die Corona-Krise in den USA noch am Anfang stand“, so Helbing-Kuhl.

In den letzten Wochen habe sich das Preisverhältnis deutlich zugunsten von Sojabohnen verschoben. Eine wichtige Rolle hierbei spiele der Ölpreisverfall, der auch den Ethanolpreis mit nach unten gezogen habe. Da normalerweise rund 40 Prozent des US-Maisverbrauchs auf die Ethanolproduktion entfalle, dürfte dies auch massive Bremsspuren bei der Maisnachfrage hinterlassen. Darunter leide der Maispreis seit Wochen. Die hohe Flächenschätzung gestern habe dem Maispreis einen weiteren Schlag versetzt, heißt es weiter.

„Dass der Maispreis nicht tiefer fiel, dürfte dem zweiten gestern veröffentlichten Bericht des USDA zu verdanken sein. Denn dieser wies die US-Lagerbestände zum Stichtag 1. März niedriger aus als wegen der mageren letzten Ernte sowieso erwartet worden war. Dies geht wohl vor allem auf die in den letzten Wochen insgesamt guten Daten zu den US-Maisexporten zurück. Auch die Sojabohnen- und Weizenbestände sind geringer als vor einem Jahr. Sojabohnen, die gestern noch leicht im Plus schlossen, können sich am Morgen dem Abgabedruck nicht entziehen“, so Helbing-Kuhl.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten