Fundamentale Nachricht
08:23 Uhr, 26.06.2020

Mais/Soja: US-Ertragsaussichten bleiben günstig

Gleichzeitig drückt die auf vielen Märkten wieder stärker grassierende Angst vor neuerlichen Corona-Einschränkungen laut Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl auch auf die Laune an den Agrarmärkten.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - In der nächsten Woche wird sich zeigen, wieviel Flächen die US-Landwirte in diesem Jahr mit Mais und Sojabohnen bestellt haben. Da sich im Frühjahr Sojabohnen in Relation zu Mais verteuerten, ist es wahrscheinlich, dass das USDA eine etwas größere tatsächliche Sojabohnenfläche berichtet als die 83,5 Millionen Morgen, die US-Landwirte im März laut einer Umfrage geplant hatten. Wahrscheinlicher sind 85 Millionen Morgen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Dagegen dürfte die Maisfläche etwas kleiner sein als die zunächst geplanten 97 Millionen Morgen. Bleibe es bei der höheren Maisfläche, würde dies weiteren Druck auf den Maispreis ausüben. Dieser habe bereits wegen der guten Witterung und verbesserter Pflanzenbewertungen nachgegeben. In der vorletzten Berichtswoche habe das USDA den Markt mit einer Kürzung des Anteils der mit gut oder sehr gut bewerteten Pflanzen um vier Prozentpunkte aufgeschreckt. In der letzten Woche habe sie ihn dann aber zumindest wieder um einen Punkt auf 72 Prozent angehoben, heißt es weiter.

„Da auch für die nächsten Tage im Mittleren Westen Niederschläge und moderate Temperaturen angesagt sind, bleiben die Ertragsaussichten bei Mais und auch bei Sojabohnen günstig. Gleichzeitig drückt die auf vielen Märkten wieder stärker grassierende Angst vor neuerlichen Corona-Einschränkungen auch auf die Laune an den Agrarmärkten. Niedrigere Ölpreise etwa ziehen wegen ihres Einflusses auf die Ethanolpreise insbesondere den Maispreis in Mitleidenschaft. Am Weizenmarkt kommt derzeit der klassische Erntedruck hinzu, nachdem bereits rund ein Drittel der US-Winterweizenernte eingebracht ist und das USDA auch hier in der letzten Woche einen verbesserten Pflanzenzustand attestierte“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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