Märkte warten mit Spannung auf Fed-Zinsentscheid
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Die EZB hat in der vergangenen Woche die Leitzinsen zwar erneut angehoben, zugleich aber signalisiert, dass es das jetzt gewesen sein dürfte mit den Zinserhöhungen. Mit 4,5 Prozent für den eigentlichen Leitzins und 4,0 Prozent für den Einlagenzins befinden sich die Zinsen nun auf dem Rekordhoch seit Gründung der EZB.
Auch für die USA gehen die Märkte davon aus, dass der Leitzins wahrscheinlich nicht über das aktuelle Niveau von 5,25 bis 5,50 Prozent hinaus angehoben werden dürfte. Für den Zinsentscheid der US-Notenbank an diesem Mittwoch um 20.00 Uhr MEZ sehen die Finanzmärkte derzeit nur noch eine Wahrscheinlichkeit von rund einem Prozent, dass es doch noch zu einer Anhebung kommt, wie das CME FedWatch Tool zeigt. Möglich bleibt aber eine weitere Anhebung bei den kommenden Zinsentscheiden am 1. November und am 13. Dezember. Bis Jahresende beträgt die Wahrscheinlichkeit für mindestens eine Zinserhöhung immerhin noch knapp 40 Prozent.
Neben dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed stehen in dieser Woche auch Zinsentscheide der Schweizerischen Nationalbank (SNB), der Bank of England (BoE) (beide Mittwoch) und der Bank of Japan (BoJ) an. Sowohl in der Schweiz als auch in Großbritannien dürfte es erneut eine Zinserhöhung geben. In Japan unterdessen dürfte es vorerst bei der Fortsetzung der ultralockeren Geldpolitik bleiben.
Für die Märkte fällt mit dem Ende der Zinsanhebungen ein wichtiger Belastungsfaktor weg. Spekuliert wird nun darüber, wann die Notenbanken die Zinsen wieder senken dürften. Da die erhöhte Inflation trotz allem ein Problem bleibt, rechnen die Finanzmärkte inzwischen damit, dass es wohl frühestens ab Sommer 2024 zu Zinssenkungen sowohl in Europa als auch in den USA kommen dürfte.
Allerdings sind sinkende Zinsen für die Aktienmärkte ein zweischneidiges Schwert: Für sich genommen sind niedrigere Zinsen zwar positiv, weil sie die Refinanzierungskosten von Unternehmen senken und die wirtschaftliche Aktivität anheizen. Allerdings werden die Zinsen meist in konjunkturellen Schwächephasen gesenkt, was dazu führt, dass die Phasen sinkender Zinsen häufig recht genau mit den Zeiten übereinstimmen, in denen es auch an den Aktienmärkten abwärts geht. Die Erwartung wieder sinkende Zinsen im kommenden Jahr sollte also wohl eher nicht mit Rückenwind für die Märkte verwechselt werden.
Mit Blick auf die Konjunktur werden in dieser Woche die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes von S&P Global am Freitag zeigen, ob sich die Wirtschaft insbesondere in der Eurozone, aber auch darüber hinaus im September weiter eingetrübt hat oder nicht. In den USA steht am Donnerstag zudem mit dem Phliadelphia-Fed-Index ein relativ stark beachteter Frühindikator auf dem Programm.
Mit Blick auf Unternehmenstermine bleibt es in der neuen Woche sehr ruhig. Am Dienstag stehen die jüngsten Quartalszahlen des Kfz-Ersatzteilehändlers AutoZone, am Mittwoch die Zahlen des Logistikunternehmens FedEx und des Lebensmittelherstellers General Mills auf dem Programm. In Deutschland wird das Softwareunternehmen Suse am Donnerstag seine Zahlen für das dritte Quartal veröffentlichen.
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