Märkte haben Risiken ignoriert
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New York (GodmodeTrader.de) - Nach den Höchstständen an den Börsen in London, New York, Tokyo und Paris noch zu Anfang des Jahres hat nun die Gegenbewegung eingesetzt. „Anleger hätten nicht so naiv sein dürfen zu glauben, dass dies ein Boom ohne Risiken ist“, schreibt Nick Clay, Manager des BNY Mellon Global Equity Income Fund bei Newton Investment Management – einer Boutique unter dem Dach von BNY Mellon Investment Management, in einem aktuellen Marktkommentar.
Ein Ende der lockeren Geldpolitik und steigende Zinsen könnten nicht ohne negative Konsequenzen für die Aktienmärkte weltweit vollzogen werden. „Viele Investoren hatten begonnen, die als perfekt bewerteten Märkte für die Zukunft fortzuschreiben und dabei viele Risiken und strukturellen Hürden vergessen“, sagt Clay. „Bei der Geldanlage geht es jedoch nicht um Gewissheit, und Investoren sollten immer versuchen, eine Vielzahl möglicher Ergebnisse zu berücksichtigen“, so Clay.
Falls die Inflation deutlich stärker als erwartet steigen sollte, würden die Märkte wahrscheinlich darunter leiden, erwartet der Fondsmanager: „Defensive Aktien sollten in diesem Umfeld aber trotz steigender Zinsen besser abschneiden. Wir verfügen über ein Portfolio, das in solche Aktien investiert ist, und glauben, dass viele dieser Unternehmen keinen beschleunigten Aufschwung oder ein Goldlöckchenszenario benötigen, um sich gut zu entwickeln.“
Während die Preise in den letzten Jahren für alle möglichen Anlageklassen – von Aktien über Anleihen und Immobilien bis hin zu Kunst, Autos und Wein – in Folge der lockeren Geldpolitik stark gestiegen seien, hätten die Löhne lange stagniert. Verbraucher, Unternehmen und Regierungen seien heute mehr denn je abhängig von der Aufnahme von Schulden, heißt es weiter.
Deshalb werde schon ein kleiner Zinsanstieg ausreichen, um Kreditnehmer in Schwierigkeiten zu bringen. In den USA hätten beispielsweise rund acht Millionen Amerikaner die Abzahlung ihres Autos mehr als 90 Tage nicht getätigt. Dieses Phänomen sei jedoch nur ein kleiner Teil einer viel größeren Misere, so der Aktienexperte: „Wir sind davon überzeugt, dass die angehäuften Schuldenberge zu einem realen Problem werden können. Wenn die Märkte ins Schwanken geraten und die Konjunktur sich verlangsamen sollte, würden die Zentralbanken genau dasselbe tun wie früher: Sie würden mehr Geld drucken, um die Wirtschaft anzukurbeln. Der Versuch der Zentralbanken unser Geld- und Wirtschaftssystem zu kontrollieren, hat es fragiler anstatt sicherer gemacht. Heute haben wir einen größeren Schuldenberg als im Jahr 2007“, sagt Clay.
Für das Management seines Portfolios habe er deshalb darauf verzichtet, der Marktdynamik hinterherzujagen und nicht in überschuldete Unternehmen, zyklische „Hoffnungsträger“ oder besonders populäre Aktien investiert. „Unsere Ertragsdisziplin hindert uns daran, in die so genannten ‚Dracula'-FANG (Facebook, Amazon, Netflix und Google) und BAT (Baidu, Alibaba und Tencent) Aktien zu investieren. Stattdessen investieren wir in nachvollziehbare, dauerhafte, cash-generative Geschäftsmodelle, die auf Bewertungen unterhalb derjenigen ihrer Cashflows basieren“, erläutert Clay.
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