EZB beendet Anleihekäufe zum Jahresende
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Erwähnte Instrumente
Fazit: Die Europäische Zentralbank (EZB) geht den nächsten Schritt in Richtung einer Normalisierung ihrer Geldpolitik. Wie erwartet beendet die EZB ihre umstrittenen Wertpapierkäufe zum Jahresende 2018. Gleichzeitig wird die EZB aber die Reinvestitionen fälliger Papiere in ihrem Portfolio weiter fortsetzen. Die EZB weitete in dieser Beziehung sogar ihre sogenannte Forward Guidance leicht aus und stellt nun in Aussicht, dass die Reinvestitionen noch in vollem Umfang mindestens für "eine längere Zeit" nach der ersten Zinserhöhung fortgesetzt werden sollen. Bei den Leitzinsen verspricht die EZB weiterhin, dass diese mindestens "über den Sommer 2019" auf dem aktuellen Rekordtief verbleiben sollen.
Ihre Wachstums- und Inflationsprognosen passte die EZB nur leicht an. Insgesamt erwarte man weiterhin eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung, betonte Draghi. Gleichzeitig hätten die Risiken aber zugenommen. Die Risiken für den Wachstumsausblick seien zwar noch weitgehend ausgeglichen, bewegten sich aber wegen der zahlreichen Unsicherheiten in Richtung der Unterseite, sagte Draghi auf der Pressekonferenz. Sollte sich die Ausblick deutlich eintrüben, sei die EZB zum Einsatz all ihrer Instrumente bereit, betonte Draghi. Auch Wertpapierkäufe gehörten nun fest zum Instrumentarium der EZB und könnten eingesetzt werden, wenn sie notwendig würden. Insgesamt sei das auch als QE-Programm bezeichnete Programm zum Aufkauf von Wertpapieren sehr erfolgreich gewesen, betonte Draghi. Lange Zeit sei das QE-Programm der einzige Treiber der wirtschaftlichen Erholung in der Eurozone gewesen.
15.30 Uhr: Ihre neuen technischen Parameter zu den Reinvestitionen fälliger Anleihen hat die EZB hier veröffentlicht. Wie EZB-Präsident Mario Draghi auf der Pressekonferenz bereits erläuterte, sollen die Erlöse aus fälligen Anleihen prinzipiell weiterhin bei den Anleihen der Staaten angelegt werden, aus denen sie stammen. Gleichzeitig soll aber das Ziel verfolgt werden, dass das Portfolio der Anleihen sich stärker am neuen EZB-Kapitalschlüssen orientiert. Der neue EZB-Kapitalschlüssel gilt ab Januar 2019. Durch den neuen Schlüssel erhöht sich unter anderem die Beteiligung Deutschlands.
15.27 Uhr: Die Pressekonferenz ist zu Ende.
15.25 Uhr: Draghi drückt den Familien der Opfer in Straßburg sein Mitleid aus und will die Gelbwesten-Proteste in Frankreich nicht kommentieren. Demonstrationen gehörten zur Demokratie, Gewalt sei aber abzulehnen, so Draghi.
15.24 Uhr: Gefragt nach dem 20-jährigen Bestehens des Euros im kommenden Jahr sagt Draghi, dass der Euro ein Erfolg gewesen sei. Aber man müsse sich fragen, ob alle zu diesem Erfolg beigetragen haben, so Draghi. Deshalb müsse man darüber nachgehen, wie die Währungsunion vollendet werden könne.
15.22 Uhr: Das QE-Programm sei nun dauerhafter Bestandteil des Werkzeugkastens der EZB und könne bei Bedarf eingesetzt werden, so Draghi. Wann dieses Instrument zum Einsatz komme, hänge vom EZB-Rat ab. Es sei sehr wichtig, dass der Europäische Gerichtshof die Rechtmäßigkeit der Anleihekäufe bestätigt habe.
15.21 Uhr: Die Situation im Handelskonflikt schwanke ständig, weil die Stimmung schwanke, sagt Draghi wohl mit Blick auf US-Präsident Trump.
15.19 Uhr: Man sei vermutlich "auf der sicheren Seite", was mögliche Verluste bei den Unternehmensanleihen im EZB-Portfolio betreffe, so Draghi. Ziel der Anleihekäufe sei aber nicht die Erzielung einer positiven Rendite oder die Verlustvermeidung, sondern die Geldpolitik.
15.16 Uhr: Die EZB will den Banken weiterhin so viel Liquidität zur Verfügung stellen, wie diese benötigen, so Draghi. Man habe nicht über neue TLTRO-Langfristkredite gesprochen, man werde aber in den kommenden Monaten über die Liquiditätssituation der Banken sprechen.
15.14 Uhr: Man müsse in Bezug auf den Ausbau der Währungsunion "wachsam und bescheiden" bleiben, so Draghi. Es gebe Schritte in die richtige Richtung einer Vollendung der Währungsunion, es seien aber weitere notwendig, um zum Beispiel die Bankenunion zu vollenden. Dies seien aber politische Entscheidungen, die nicht von der EZB getroffen würden. Die EZB könne nur beraten.
15.12 Uhr: Man beobachte genau, ob die niedrigen kurzfristigen Zinsen die Gewinne der Banken belasten und wie stark, so Draghi. Es gebe einige negative Effekte, diese würden aber an anderer Stelle wieder kompensiert durch die Anleihekäufe und die wirtschaftliche Erholung.
15.09 Uhr: Die EZB hatte laut Draghi bisher keinen Grund zu diskutieren, ob neue Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur notwendig werden könnten.
15.07 Uhr: Die Märkte verstehen die "Reaktionsfunktion der EZB" richtig, wenn sie aufgrund einer möglichen Abschwächung der Wirtschaft eine spätere erste Zinserhöhung einpreisen, so Draghi.
15.03 Uhr: Die Anleihekäufe (das QE-Programm) war für lange Zeit der einzige Treiber der Erholung in der Eurozone, so Draghi.
15.00 Uhr: Das Lohnwachstum ist laut Draghi breit angelegt was Länder und Sektoren betrifft, es sei aber unklar wie schnell dies auch zu einem Anstieg der Inflation führe. Draghi weist ausdrücklich auf das starke Wachstum der Löhne in Deutschland von 4,1 Prozent im dritten Quartal 2018 hin.
14.58 Uhr: Die heutige Entscheidungen fielen einstimmig, so Draghi.
14.57 Uhr: Man wolle sich absichtlich Optionen offenhalten und habe Instrumente zur Verfügung, um einer möglichen stärkeren Eintrübung entgegenzuwirken, so Draghi.
14.56 Uhr: Der EZB-Rat hat laut Draghi nicht über einen konkreten Zeitrahmen für das Ende der Reinvestitionen diskutiert, so Draghi.
14.55 Uhr: Die EZB hat die Formulierung "längere Zeit" in der Forward Guidance absichtlich nicht genauer definiert, so Draghi.
14.53 Uhr: Draghi verweist darauf, dass sich die Situation rund um die Handelskonflikte gegenüber vor zwei Monaten voraussichtlich verbessert habe, auch sei die Situation in einigen Schwellenländern besser als vor zwei Monaten. Positive Aussagen gebe es auch von kleinen und mittleren Unternehmen.
14.50 Uhr: Die EZB sieht zwar die Konjunktur weiter mit Zuversicht, gleichzeitig steige aber die Vorsicht. Die Wirtschaftsdaten seien nun für "einige Zeit" schwächer ausgefallen als erwartet. Die Unsicherheit habe zugenommen.
14.48 Uhr: Draghi betont, dass die Geldpolitik auch nach dem Ende der Nettokäufe locker bleibe, und dass das Anleihekaufprogramm nicht ende, weil die Erlöse aus fälligen Anleihen weiter reinvestiert werden.
14.46 Uhr: Bei den Reinvestitionen sollen die Erlöse aus fälligen Anleihen prinzipiell weiterhin bei den Anleihen der Staaten angelegt werden, aus denen sie stammen. Gleichzeitig soll aber das Ziel verfolgt werden, dass das Portfolio der erworbenen Anleihen sich stärker am neuen EZB-Kapitalschlüssen orientiert. Der neue EZB-Kapitalschlüssel gilt ab Januar 2019. Durch den neuen Schlüssel hat sich unter anderem die Beteiligung Deutschlands erhöht.
14.45 Uhr: Die Fragerunde der Journalisten hat begonnen.
14.45 Uhr: Die EZB wird technische Details zu den Reinvestitionen um 15.30 Uhr, direkt nach dem Ende der Pressekonferenz, veröffentlichen.
14.44 Uhr: Eine umfangreiche geldpolitische Stimulierung bleibt laut Draghi weiter notwendig, um ein nachhaltiges Erreichen des Inflationsziels sicherzustellen, so Draghi. Die Strukturreformen müssten deutlich beschleunigt werden.
14.42 Uhr: Die Inflationsrate dürfte sich laut Draghi abschwächen. Die Kerninflation bleibt verhalten. Steigende Löhne sollten die Kerninflation mittelfristig stützen.
14.41 Uhr: Die EZB revidiert ihre Inflationsprognosen nur leicht und erwartet nun eine Inflationsrate von 1,8 % (bisher: 1,7 %) für 2018, 1,6 % (bisher: 1,7 %) für 2019 und 1,7 % für 2020.
14.39 Uhr: Die Risiken für den Wachstumsausblick sind weitgehend ausgeglichen, bewegen sich aber wegen der zahlreichen Unsicherheiten wie des möglichen Protektionismus und der Finanzmarktvolatilität zur Unterseite, so Draghi.
14.38 Uhr: Die EZB senkt ihre Wachstumsprognosen für 2018 und 2019 leicht und erwartet nun Wachstumsraten von 1,9 % für 2018, 1,7 % für 2019, 1,7 % für 2020 und 1,5 % für 2021.
14.36 Uhr: Es gibt laut Draghi länder- und sektorspezifische Faktoren, die zuletzt zu eine Wachstumsabschwächung beigetragen haben. Einige dieser Faktoren sind vorübergehend.
14.35 Uhr: Die EZB ist weiter bereit, wenn notwendig alle ihre Instrumente anzupassen, um ein nachhaltiges Erreichen des Inflationsziels sicherzustellen, so Draghi.
14.35 Uhr: Trotz jüngst schwächer als erwartet ausgefallener Wirtschaftsdaten rechnet die EZB mit einer Fortsetzung des Wirtschaftsaufschwungs und mit einer Annäherung an das Inflationsziels. Eine akkommodierende Geldpolitik bleibt weiter notwendig.
14.34 Uhr: EZB-Präsident Mario Draghi verliest die heutigen geldpolitischen Entscheidungen. Der Leitzins bleibt auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent mindestens bis "über den Sommer 2019" und auf jeden Fall so lange, bis das EZB-Inflationsziel nachhaltig erreicht wird. Die Anleihenkäufe werden mit dem Jahresende 2018 eingestellt. Ihre Forward Guidance zu den Reinvestitionen fälliger Anleihen hat die EZB leicht ausgeweitet. Die Reinvestitionen sollen nun in vollem Umfang noch für längere Zeit mindestens nach der ersten Zinserhöhung erfolgen.
14.32 Uhr: Die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi hat begonnen.
14.25 Uhr: In fünf Minuten beginnt die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi. Die Pressekonferenz kann live hier verfolgt werden.
14.09 Uhr: Spannend wird es nun wieder um 14.30 Uhr. Dann beginnt die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi.
14.05 Uhr: Das Statement der EZB zu ihren geldpolitischen Beschlüssen im Orginaltext finden Sie hier.
14.01 Uhr: Ihre Forward Guidance zur Reinvestition der Erlöse aus fälligen Anleihen hat die EZB ausgeweitet. Bisher hatte die EZB versprochen, die Reinvestitionen "für längere Zeit und in jedem Fall so lange wie erforderlich bei Fälligkeit wieder anzulegen". Nun sollen die Reinvestitionen noch mindestens für längere Zeit nach der ersten Zinserhöhung in vollem Umfang fortgesetzt werden ("für längere Zeit über den Zeitpunkt hinaus, wenn der EZB-Rat mit der Erhöhung der Leitzinsen beginnt, und in jedem Fall so lange wie erforderlich").
13.51 Uhr: Der Euro hat nach dem EZB-Zinsentscheid kurzzeitig eine hohe Volatilität gezeigt, steht aber nun wieder praktisch unverändert gegenüber vor dem Zinsentscheid.
13.45 Uhr: Die EZB stellt ihre Nettokäufe von Anleihen wie erwartet zum Jahresende 2018 ein. Die Erlöse aus fälligen Anleihen sollen für längere Zeit über den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung hinaus in vollem Volumen fortgesetzt werden.
Den Leitzins belässt die EZB wie erwartet unverändert. Der eigentliche Leitzins ("Hauptrefinanzierungssatz") bleibt auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent, wie die EZB in Frankfurt mitteilte. Auch beim sogenannten Einlagensatz (derzeit minus 0,4 Prozent , "Strafzins für die Banken") und beim sogenannten Spitzenrefinanzierungssatz (0,25 Prozent) gibt es keine Veränderungen. Die Leitzinsen sollen noch mindestens "über den Sommer 2019" auf dem aktuellen Niveau bleiben und auf jeden Fall so lange, bis der Inflationspfad nachhaltig mit dem mittelfristigen EZB-Ziel einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent im Einklang steht.
13.30 Uhr: Es gilt als so gut wie sicher, dass die EZB heute eine Ende ihrer Anleihenkäufe zum Jahresende offiziell beschließen und verkünden wird. Dass die Käufe zum Jahresende eingestellt werden dürften, hatte die EZB bereits seit Mitte des Jahres kommuniziert. Genaugenommen werden aber nur die Nettokäufe beendet. Erlöse aus fälligen Papieren werden auch weiterhin reinvestiert und zwar voraussichtlich noch für eine ganze Weile.
Was heute von der EZB erwartet wird im Überblick:
- Ende der Nettokäufe von Anleihen zum Jahresende
- Keine Veränderung bei der Prognose, dass die Leitzinsen noch "über den Sommer 2019" auf dem aktuellen Niveau bleiben sollen
- Ihre Wachstums- und Inflationsprognosen dürfte die EZB wegen der jüngsten Eintrübung deutlich kürzen.
- EZB-Präsident Mario Draghi könnte auf der Pressekonferenz die Risiken für den Ausblick stärker betonen als bisher. Bisher hatte Draghi die Risiken als "ausgewogen" bezeichnet. Von dieser Formulierung könnte er nun womöglich abweichen.
Weitere Themen, die eine Rolle spielen könnten:
- Ab dem Sommer 2019 laufen die sogenannten TLRTO-Langfristkredite der EZB an die Banken aus. Möglicherweise könnte die EZB in den kommenden Monaten neue TLTRO-Kredite ankündigen, um Refinanzierungsprobleme für die Banken zu vermeiden. Noch dürfte es dafür aber zu früh sein.
- Ab dem 1. Januar 2019 gilt ein neuer EZB-Kapitalschlüssel. Die im Rahmen des Anleihekaufprogramms gekauften Anleihen entsprechen aber noch dem alten Kapitalschlüssel. Es ist möglich, dass es in dieser Hinsicht zu technischen Anpassungen kommt.
13.15 Uhr: Herzlich willkommen zum Liveticker zum EZB-Zinsentscheid. Der Zinsentscheid wird um 13.45 Uhr veröffentlicht, die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi beginnt um 14:30 Uhr.
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