Kommentar
09:54 Uhr, 23.02.2012

Liquiditätsschwemme treibt Kurse

Bankaktien haben sich kräftig erholt. Doch das war erst der Anfang. Denn auf die Geldhäuser wartet schon der nächste Geldregen // Welche Zertifikate auf die Bankenbranche sich jetzt besonders lohnen.

Über die Märkte ergießt sich seit einigen Wochen eine neue riesige Liquiditätsschwemme: Die US-Notenbank Fed kündigte an, dass die Nullzinspolitik statt bis Mitte 2013 bis Ende 2014 beibehalten wird. In Europa setzte die Europäische Zentralbank (EZB) bereits Anfang Dezember 2011 ein klares Signal, indem sie einen Dreijahrestender ankündigte. Im Rahmen dieses Geschäfts konnten sich die Geschäftsbanken von der EZB Geld zum aktuellen Mini-Leitzins von einem Prozent leihen.

Als die Transaktion kurz vor Weihnachten umgesetzt wurde, trauten die Marktteilnehmer ihren Augen nicht: Über 500 Banken nahmen am Dreijahrestender teil und saugten sich dabei mit der ungeheuren Summe von 489 Mrd. Euro voll. Analysten hatten mit maximal 300 Mrd. Euro gerechnet. Die ungewöhnlich hohe Geldnachfrage schürte in einer ersten Reaktion Ängste vor Liquiditätsengpässen im Bankensektor. Auf den zweiten Blick wurde dann aber klar, um was es letztlich geht: Da der direkte Kauf von Staatsanleihen durch die EZB nicht nur verpönt, sondern eigentlich sogar verboten ist, sollten die Geschäftsbanken zumindest mit einem Teil des geliehenen Geldes Anleihen der angeschlagenen Länder der Eurozone, allen voran Italien und Spanien, kaufen. Angeblich soll es diesbezüglich sogar Absprachen zwischen EZB, Regierungen und Bankvertretern gegeben haben.

Egal ob abgesprochen oder nicht, der Deal zeigte Wirkung: Seit dem Tendergeschäft sind die Renditen italienischer und spanischer Staatsanleihen deutlich gesunken. Auch für die Geldinstitute ist die Transaktion ein prima Geschäft: Sie konnten mit billigem Zentralbankgeld in deutlich höher verzinste Staatsanleihen investieren – das kommt quasi einem Subventionsprogramm für die Banken gleich. Und der nächste Dreijahrestender wartet schon: Ende Februar will die EZB erneut Zentralbankgeld unter den Geldhäusern verteilen. Experten gehen davon aus, dass dieses Mal noch mehr Banken teilnehmen und sie sich bis zu 1.000 Mrd. Euro (!) leihen werden.

Zwar sorgen die Transaktionen nur kurzfristig für Entspannung in der Schuldenkrise, doch sie bringen den Bankaktien satte Kursgewinne: Seit dem 9. Jänner haben die Titel in der Spitze um durchschnittlich fast 40 Prozent zugelegt. Für Erste Group Bank und Raiffeisen Bank International (RBI) ging es sogar um rund 70 Prozent nach oben. Erst im Zuge der Unsicherheiten um Griechenland kam es zu einer kleinen Korrektur. Gut für Anleger, die die bisherige Rallye verpasst haben: Sie können noch einmal etwas günstiger einsteigen. Als Basiswert eignet sich der Euro Stoxx Banken, der die Aktien der größten Institute der Eurozone vereint. Bei der Auswahl eines Index-Zertifikats sollten Anleger darauf achten, dass sie ein Papier auf die Net Return-Variante des Euro Stoxx Banken erwischen, da hier Dividenden berücksichtigt werden. Ein Zertifikat von Unicredit onemarkets (ISIN DE000HV16EN7) erfüllt diese Bedingung.

Spekulative Anleger greifen zu einem Mini Future Bull (ISIN DE000HV5P731) auf den Euro Stoxx Banken, der ebenfalls von Unicredit onemarkets erhältlich ist. Mit dem Papier kann auch der Kapitaleinsatz im Vergleich zum Direktinvestment reduziert werden. Denn durch den Hebel von 3,0 reicht ein gutes Drittel des Engagements aus, um absolut gesehen den gleichen Effekt zu erzielen wie mit einem Index-Zertifikat. Entsprechende Hebelpapiere auf die Aktien der Erste Group Bank und RBI sind von der Deutschen Bank (ISIN DE000DE8YYS5, Hebel 2,9) und von der Raiffeisen Centrobank (ISIN AT0000A0U6M2, Hebel 2,8) zu haben.

Fazit: Der Euro Stoxx Banken bildet die Kursentwicklung der Aktien der größten Geldinstitute der Eurozone ab. Derzeit enthält der Index 31 Mitglieder mit einem Marktwert von mehr als 300 Mrd. Euro. Damit ist das Auswahlbarometer sehr breit gestreut. Die Zusammensetzung des Euro Stoxx Banken wird quartalsweise überprüft. Der Mini Future Bull von Unicredit onemarkets bildet die Kursentwicklung des Euro Stoxx Banken mit einem Hebel von rund 3,0 ab. Der Abstand zur Knock-Out-Barriere beträgt komfortable 22,3 Prozent. Angesichts der großen Schwankungen der Bankaktien ist dieser Risikopuffer aber auch nötig. Nach einem Einstieg sollten Anleger einen Stoppkurs setzen und regelmäßig nachziehen. Wir nehmen den Mini Future Bull mit einem Depotanteil von rund drei Prozent in unser Musterdepot auf.

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