Analyse
14:00 Uhr, 29.03.2023

LEONI – Game Over, Aktionäre sollen leer ausgehen

So wird also aller Wahrscheinlichkeit nach die Börsengeschichte von Leoni enden. Mit einem Kapitalschnitt auf Null eignet sich Großaktionär Pierer alle Aktien an und speist die Gläubiger mit einem Teil ihrer Forderungen ab.

Erwähnte Instrumente

  • LEONI AG - WKN: 540888 - ISIN: DE0005408884 - Kurs: 2,824 € (XETRA)

Durch eine Barkapitalerhöhung sollen nach dem Kapitalschnitt nur Gesellschaften von Stefan Pierer für die Zeichnung neuer Aktien zugelassen werden. Gläubiger sollen zusätzlich Forderungen einbringen und im Gegenzug ein Wertaufholungsinstrument in die Hand bekommen. Sie würden wirtschaftlich mit 45 Prozent beteiligt. Die Aktien hält Pierer aber alleine!

Was bedeutet das konkret?

Für den einzelnen Aktionär, der Aktien hält, bedeutet dieser Schritt einen Totalverlust. Der faire Wert der Aktie liegt bei exakt Null. Da derzeit aber noch ungewiss ist, ob die Hauptversammlung mit der erforderlichen Mehrheit von 75 Prozent zustimmen wird und auch nicht alle Schuldscheingläubiger am Sanierungskonzept beteiligt sind, greift man tiefer in die Trickkiste. Das Sanierungskonzept soll unter dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz umgesetzt werden. Damit umschifft man manche Klippen, die eigentlich eine Zustimmung benötigen.

Der Verhandlungsstand gibt wohl heute schon eine ausreichende Mehrheit her. Zustimmen müssen aber als Bürgen noch die Länder NRW, Niedersachsen, Bayern und der Bund, ohne die die Sanierung nicht durchführbar ist. Vieles erinnert hier an die vollständige Enteignung der Aktionäre bei Gerry Weber.

Druckaufbau erfolgt durch die Aussage, dass dies die einzige verbleibende Sanierungslösung sei. Unschöner kann ein Börsenkapitel kaum enden als auf diese Art und Weise. Leoni wurde kaputt gewirtschaftet. Einst einer der bilanziell solidesten Autozulieferer, mit großer Fantasie im Bereich der E-Mobilität, haben Managementfehler den Konzern an den Rande des Ruins getrieben.

Fazit: Hier gibt es wohl nur noch den Worst-Case für Aktionäre. Die Aktie ist wertlos. Die Chance auf eine andere Art der Rettung scheint äußerst gering. Tritt nicht noch ein weißer Ritter in Erscheinung, dann war es das. Wer noch Aktien hält, sollte wohl oder übel verkaufen, solange es noch geht.

LEONI AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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